Aktuelle Nachrichten

Arad Dabiri gewinnt den Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2024
Der Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts geht in diesem Jahr an...

"Ein lustvolles Loblied auf die Operette": "Doktor Ox" Premiere am Theater Münster
Am 04.05. feierte die fantastische Operette Doktor Ox von Jacques Offenbach...

UA: "Totenüberlebung" von Jona Spreter an den Münchner Kammerspielen
Am 15.5. ist die Uraufführung von Totenüberlebung an den Münchner...

Paul Abraham Preis 2024 wird an Susanne Lütje und Anne X. Weber verliehen
Am 07.05. findet im Kranfoyer der Dresdener Staatsoperette die diesjährige...

Rückblick: "Die Staatsoperette Dresden verführt mit Clivia ins Reich der Illusion"
Am 13.04. feierte die Operette Clivia in der Inszenierung von Peter Lund und...

"Die Spielzeugbande" - Neues Hörspiel von Clara Leinemann beim WDR
Seit dem 13.04.2024 ist Die Spielzeugbande, das diebische Hörspiel für Kinder...

UA: "Wildbestand oder on einer, die auszog, eine Zukunft zu finden"
Am 21. April feiert Wildbestand oder Von einer, die auszog, eine Zukunft zu...

Madame Nielsen erhält Wolfgang-Koeppen-Preis 2024
Der mit 5.000 Euro dotierte Wolfgang-Koeppen-Preis für Literatur der...

US-Erstaufführung von Olivier Garofalos "Warte nicht auf den Marlboro-Mann"
Am 12. April war die US-amerikanische Erstaufführung von Warte nicht auf den...

Leonhard-Frank-Stipendium 2024 für Annika Henrich
Annika Henrich erhält das Leonhard-Frank-Stipendium 2024. Mit dem Stipendium...


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Aktuelle Stücke
Aktuelle Premieren
Aktuelle Premierenberichte
 

Pflüger, Andreas
Andreas Pflüger (* 23. August 1941 in Basel) komponierte zahlreiche kammermusikalische Werke, ca. 20 Kompositionen für Orchester, zwei Ballette und acht...


Willaschek, Wolfgang
Wolfgang Willaschek ist Dramaturg und Autor. Als Leitender Dramaturg war er u.a. bei den Salzburger Festspielen, der Hamburgischen Staatsoper, dem...


 

Romulus der Große

Oper in zwei Akten, sieben Szenen,
einem Intermezzo und einem Prolog
nach der ungeschichtlichen historischen Komödie von Friedrich Dürrenmatt
Musik von Andreas Pflüger
Text von Wolfgang Willaschek

3D, 6H
Orchesterbesetzung: Fl (auch Picc), Ob/EHr, Klar in B/B.Klar, Fg, Kfg, Hr I, II, Trp I, II, Pos I, II, A.Sax/T.Sax, Schl, Keyb, VI,II, Va, Vc, Kb
UA: 12.12.2015, Théâtre du Passage Neuchâtel

Ein Bote verkündet: Die Germanen marschieren gen Rom. Doch der Kaiser Romulus hat keinen Kopf für solche Hiobsbotschaften und schickt den erschöpften Boten erst einmal ins Bett. Romulus interessiert in diesem Moment vor allem eins: von welchem Huhn aus seiner Hühnerzucht das Frühstücks-Ei stammt. Während seine Untertanen und Diener:innen Form wahren, fliehen, kämpfen oder zumindest berichten wollen, schmettert der Kaiser alles Förmliche nieder.
Als auch noch der Finanzminister mit der leeren Staatskasse flüchtet, sieht Romulus sich gezwungen die Blätter seiner goldene Lorbeerkrone und nach und nach die wertvollen Büsten und Erbstücke aus dem Thronsaal zu verkaufen. Seine Frau Julia muss dem Ganzen machtlos zusehen. Als die Germanen Rom erreichen, werden die Archive verbrannt, denn zum Abtransport fehlen die Mittel. Und der Kaiser schläft. Cäsar Rupf, Hosenfabrikant und tüchtiger Geschäftsmann, bietet sich an, die Rettung des Kaiserreichs zu übernehmen. Er will die Römer allesamt in Hosen kleiden und das bankrotte Staatsunternehmen sanieren. Dafür fordert er Romulus’ Tochter Rea zur Frau. Während Julia sofort zustimmt, denkt Romulus nicht im Traum daran, seine Tochter für das Überleben des Staates zu verkaufen. Romulus möchte die Weltgeschichte nicht stören, den Feind erwartet er in seinem Schlafgemach.

Dürrenmatts 1948/49 entstandene Tragikomödie wurde 25 Jahre nach dem Tod des Dichters von Komponist Andreas Pflüger und Librettist Wolfgang Willaschek in das vielschichtige Netzwerk einer musikalischen Komödie übertragen.
Die stark geraffte Opernfassung schildert nah am Originaltext eindrucksvoll die Geschichte des machtmüden Kaisers mit der Narrenmaske, der mit lustvoller Resignation dem Niedergang des Römischen Reichs entgegenblickt. Pflüger vertont das groteske Apokalypsen-Spektakel mit seiner gewohnt farbenreichen Polystilistik, die gekonnt zwischen lautmalerischem Gackern, bezaubernden Liebesmelodien und Barock-Parodien oszilliert.

"...und immer wieder den für Pflüger typischen Klangstrom, ein dichtes Geflecht instrumentaler Linien, in die scharfe Akzente wie Axthiebe einfallen."
bz Basel

"Sie müssen Seelenverwandte sein, der Basler Komponist Andreas Pflüger und der Dramatiker Friedrich Dürrenmatt."
Basler Zeitung