Bild von Volker  SchmidtSchmidt, Volker
© Sinje Hasheider 

Volker Schmidt, geboren 1976 in Klosterneuburg. Autor, Regisseur, Schauspieler. Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, Schauspielengagements u.a. in Wien, Berlin, Graz sowie mehrere Spielfilme (zuletzt "Kleine Fische").

Als Regisseur Inszenierungen u.a. bei den Wiener Festwochen, Staatstheater Hannover, Staatstheater Braunschweig, Neuköllner Oper Berlin, Schauspielhaus Wien, Theater Phönix Linz, Stadttheater St. Gallen, Theater Magdeburg, Theater Ingolstadt sowie am lettischen Nationaltheater Riga, in Kopenhagen, Moskau, Skopje, Temeswar und Bhutan.

Seit 2002 Tätigkeit als Dramatiker, Ur- und Erstaufführungen u.a. am Theater Heidelberg, Staatstheater Hannover, Schauspiel Leipzig, Schauspielhaus Wien, Volkstheater Wien, Neuköllner Oper, Theater Phönix, Theater Drachengasse, Theater der Jugend, Gewinner mehrerer Preise, u.a. Jury- und Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes mit Die Mountainbiker, Berliner Kindertheaterpreis, Einladungen u.a. zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens, Festival für Dramaturgie Santiago de Chile, NET-Festival Moskau. Seine Stücke wurden bisher in zehn Sprachen übersetzt und von Utrecht bis Novosibirsk gespielt.

In Wien arbeitet er regelmäßig mit seiner freien Gruppe new space company, mit der u.a. Zero People und Der Fuchs zur Uraufführung brachte und für komA den Nestroy-Preis für Beste Off-Produktion erhielt.
2022 erhält er ein Arbeitsstipendium der Stadt Wien.


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Himalaya

Schauspiel von Volker Schmidt
3D, 2H
UA: 2003, Dietheater Wien

Die hübsche Caroline ist das neue Kindermädchen der zehnjährigen Sarah. Obwohl diese ein kleines Genie mit der Bildung und Eloquenz eines Erwachsenen ist, hat sie jedoch Angst vor sich selbst und malt am liebsten Wolkenkratzer auf die Wohnzimmerwand.

Zwischen Sarahs Eltern, dem erfolgreichen Produktmanager Gabor und seiner Frau Sabine herrschen nur noch Hass und gegenseitige Abneigung. Diese wird noch verstärkt, als Gabor Interesse an Caroline zeigt, die er mit der Schönheit der von ihm entwickelten Produkte verführen möchte. Zu allem Überfluss kommt nun auch noch Carolines Freund, ein militanter Globalisierungsgegner, zu Besuch. Von der Liaison seiner Freundin ahnend, beschließt er, Gabor, diesen Sklaventreiber der globalen Wirtschaft, zu töten. Gabor legt Michael jedoch dar, dass sein Befreiungsschlag nur ein gemeiner Eifersuchtsmord wäre und bietet ihm eine Wette an: Michael soll als persönlicher Berater in seiner Firma mitarbeiten. Lehnt er danach seine Arbeit immer noch ab, darf er seinen Plan durchführen und ihn umbringen. Michael nimmt die Wette an. Doch die Arbeit korrumpiert ihn zunehmend, bis Caroline die Achtung vor dem einstigen Idealisten verliert und sich immer mehr Gabor zuwendet.

Michael, der nicht mehr weiß, an was er glauben soll, erschießt sich schließlich selbst, Sabine verlässt das Haus und Caroline und Gabor geben sich ihrer Liebe hin. Doch Sarah, die eine immer größere Zuneigung zu Caroline entwickelt hat, will diese unglückselige Verbindung aufhalten. Schließlich bricht sie jedoch zusammen, fällt ins Koma und verstirbt wenig später an Aneurysma, einer Erweiterung der Blutgefäße im Gehirn. Gabor ist aufgrund des Verlustes seiner Tochter ein gebrochener Mann und an den Rollstuhl gefesselt. Auch Caroline verlässt ihn.

Am Ende erscheinen hinter den Wolkenkratzern an den Wänden des Wohnzimmers die Berge des Himalaya. Caroline, die mit Sarah davon geträumt hat, einmal in dieses Gebirge zu fahren, geht auf das Bild zu. Sarah erscheint und nimmt sie bei der Hand. Ein kraftvoll-dramatisches Erstlingswerk, das feinste Seelentiefe bis hin zu gesellschaftlichen Prozessen auslotet.