Frohe Weihnachten / Merry Christmas / Joyeuses Fêtes
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Am 29.11. war die Premiere der komischen Oper Die Piraten von Penzance von...
Festival Primeurs: Autor:innenpreis für Gwendoline Soublins "Spezimen"
Gwendoline Soublins anarchisch-lyrische Reise durch die...
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Für ihr Klassenzimmerstück Raumrauschen erhielt Matin Soofipour Omam den...
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Kieseritzky, Ingomar von |
"Wer kennt Kieseritzkys Systeme, das Lappinische Dilemma, die Premmsche Ethik, die Nesseldykesche Versenkungsgymnastik", so fragte Ludwig Harig in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Kasseler Literaturpreises für grotesken Humor 1999 an Ingomar von Kieseritzky. "Es kennen sie viele, doch immer zu wenige", hätte man zu antworten, wenn man seinen so komischen wie grotesken Spielen mit der Sprache als Mittel des Denkens und Erzählens Folge leisten würde.
Kieseritzky, der englischste Humorist unter den Deutschen, lebt von den Abschweifungen wie der Hypochonder von Symptomen – ein später Sophist oder jedenfalls sehr sophisticated.
Ingomar von Kieseritzky wurde 1944 in Dresden geboren. Er arbeitete zunächst am Goetheanum bei Basel als Hilfsrequisiteur und war dann mehre Jahre Buchhändler in Berlin und Göttingen. Seit 1971 lebt und arbeitet er als freier Schriftsteller in Berlin. Zu seinem Werk gehören über hundert Hörspiele und zahlreiche Romane, darunter: "Ossip und Sobolev oder Die Melancholie" (1968), "Liebe-Paare. Expertengespräche" (1973), "Trägheit oder Szenen aus der Vita Activa" (1981), "Obsession. Ein Liebefall" (1984), "Das Buch der Desaster" (1988), "Der Frauenplan" (1991), "Der Sinnstift. Hörspiele" (1993), "Unter Tanten und andere Stilleben" (1996), "Kleiner Reiseführer ins Nichts" (1999) und "Da kann man nichts machen" (2001).
Kieseritzky erhielt zahlreiche Preise für sein Werk: den Bremer Literaturpreis, den Mont Blanc-Preis, den Alfred-Döblin-Preis, den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor, den Hörspielpreis der Kriegsblinden, den Großen Kunstpreis von Niedersachsen/Förderpreis und die Schiller-Ehrengabe, München.
Mord in der Villa Massimo ist Ingomar von Kieseritzkys erstes Theaterstück.
3D, 5H, Statisterie
frei zur UA
Der Künstler F. befindet sich in einem Dilemma. Die "Schöne Wirtschaft" floriert nicht. In einer berüchtigten Villa Roms sieht er sich – alimentiert – zur Produktion genötigt; leider fällt ihm nichts ein. Was tun. Der Kanon ist erschöpft und F. kompensiert neben der sehr schwangeren Gattin den misslichen Umstand mit Alkohol.
In jeder Beziehung illiquide, bringt ihn ein erfolgloser Autor auf die glorreiche Idee, konkurrenz-resistent und markt-konform nach der "Natur" zu arbeiten, und was wäre in diesem Fall besser als eine menschliche Figur in ihrer "Geworfenheit" und Angst, materialisiert und transzendiert eins zu eins in Gips.
Soll das Werk den Meister loben, bedarf es nur noch einer kohärenten Theorie.
Gottlob befindet sich ein greiser Kunstkritiker in der Villa, der sich sein Leben lang mit der Sinn-Herstellung befasst hat. Personen verschwinden, Skulpturen entstehen. Sie alle scheinen direkt aus dem Leben zu kommen, vor allem die dritte mit dem Titel "Rezipient, ratlos".
Kieseritzkys raffinierte und subtile Komödie hält die Balance zwischen galliger Gedankenschärfe und bitterbösem Witz.
Hinweis:
Für dieses Stück können Aufführungsrechte
an Amateurtheater erst nach der Uraufführung vergeben werden.