| Durringer, Xavier |
Xavier Durringer wurde 1963 in Paris geboren. Er arbeitete als Dramatiker, Drehbuchautor und Filmregisseur. Mit Stücken wie Ganze Tage, ganze Nächte, Schnitt ins Fleisch, Bal-Trap und Die Gelobte machte er sich auch weit über Frankreichs Grenzen hinaus einen Namen.
Ab 1989 leitete er die freie Theatergruppe "La Lézarde", für die er auch als Autor und Regisseur tätig war. Seine Stücke, die er oft in verlassenen Fabrikgeländen der "banlieues" von Paris aufführte, hatten die Menschen in Trabantenstädten, die sich im Leben nicht mehr zurechtfinden, und latente Gewalttätigkeit zum Thema. "Argot" und "Verlan" gehören fest in den Wortschatz des Autors.
Als Drehbuchautor und Filmregisseur war er zudem seit den 1990er Jahren tätig.
Filme (Auswahl)
1993 "La nage indienne"
Spielfilm
1996 "Le flic"
Kurzfilm, im Rahmen von "3000 contre le virus"
1997 "J´irai au paradis ... car l´enfer est ici"
Spielfilm; Offizielle Auswahl bei den Festivals San Sebastian, Namur, London, Montreal, Court-Mayeur, Acapulco
1999 "Les Vilains"
Fernsehfilm, ausgezeichnet auf dem 1. Festival de la fiction des Saint-Tropez
2002 "Les Oreilles sur le dos"
Arte, Fernsehfilm nach dem Roman von Georges Arnaud
(Chroniques des jours entiers, des nuits entières)
Deutsch von Alain Jadot und Andreas Jandl
3D, 4H
UA: 1995, Théâtre Saint-Yrieix-la-Perche
DSE: 28.02.1997, Bahnhof Erlangen, Bahnsteig 1 Erlangen
Liebe und Schmerz und das ganze verdammte Zeug: Rat- und orientierungslos taumeln die zufällig aufeinandertreffenden Protagonisten durch die soziale Eiseskälte, die sie umgibt, beschimpfen sich, streiten, reden aneinander vorbei, sind abwechselnd zärtlich und aggressiv, romantisch und brutal – kurze Momentaufnahmen des ganz alltäglichen Wahnsinns Leben, facettenreiche Sinnbilder für den ewigen Lebenshunger des menschlichen Herzens. Polaroids, die man mischen kann wie ein großes Kartenspiel.
In der grandiosen deutschsprachigen Erstaufführung in der Inszenierung von Stefan Otteni ließ der Regisseur Durringers ausrangierte Figuren, die gefährlich und verzweifelt komisch um Momente der Liebe ringen, am Erlanger Bahnhof antreten. Dort eben, wo die Abschiede warten, die Hoffnungen durchrauschen und – wenn überhaupt – nur das kleine Glück ankommt.
Premieren zu diesem Stück
20.11.2025, München, Bayerische Theaterakademie