16.10.2024
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Reza, Yasmina | ||
© Carole Bellaich |
Yasmina Reza (*1959 in Paris) ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin, Regisseurin, Schauspielerin und eine der weltweit meistgespielten zeitgenössischen Dramatikerinnen. Sie wurde mehrfach mit den renommierten französischen "Prix Molière" als beste Autorin ausgezeichnet, gewann den Laurence Olivier Award und den Tony Award und erhielt für ihr Werk den Jonathan-Swift-Preis 2020, den Premio Malaparte 2021 und zuletzt den Prix de l'Académie de Berlin 2022.
Viele von Yasmina Rezas Theaterstücken wurden im deutschsprachigen Raum an großen Bühnen von namhaften Regisseuren uraufgeführt. Die Initialzündung für Yasmina Rezas immensen Erfolg war Felix Praders Inszenierung von Kunst an der Schaubühne am Lehniner Platz mit Udo Samel, Peter Simonischek und Gerd Warmeling (1995).
Unvergessen bleibt auch Jürgen Goschs Inszenierung von Der Gott des Gemetzels mit Corinna Kirchhoff, Dörte Lyssewski, Michael Maertens und Thilo Nest am Schauspielhaus Zürich (2006), die zum Theatertreffen eingeladen wurde. Das Stück wurde 2011 von Roman Polanski hochkarätig besetzt mit Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz und John C. Reilly verfilmt.
Zu den bekanntesten der insgesamt zwölf Theaterstücke Rezas zählen außerdem Drei Mal Leben (UA 2000, Burgtheater Wien, Regie: Luc Bondy) sowie Bella Figura (UA 2015, Schaubühne Berlin, Regie: Thomas Ostermeier). Zuletzt wurden in der Spielzeit 2023/24 am Wiener Burgtheater (Akademietheater) Rezas Roman "Serge" (Regie: Lily Sykes) und am Münchner Residenztheater James Brown trug Lockenwickler (Regie: Philipp Stölzl) uraufgeführt.
Yasmina Rezas Romane sind in deutscher Übersetzung im Carl Hanser Verlag erschienen; zuletzt "Glücklich die Glücklichen" (2014), "Babylon" (2017), für den sie mit dem Prix Renaudot 2016 ausgezeichnet wurde, und "Serge" (2022).
Die Aufführungsrechte aller Werke Yasmina Rezas vertritt ab der Spielzeit 2024/25 Felix Bloch Erben / Theaterverlag Desch, Hauptansprechpartnerin ist Christa Hohmann, Lektorin des Desch-Programms. Der bisherige Lektor, Agent und Wegbegleiter Yasmina Rezas, Rainer Witzenbacher, hat sich nach 40-jähriger, erfolgreicher künstlerischer Zusammenarbeit mit Yasmina Reza aus Altersgründen aus dem Verlagsgeschäft zurückgezogen.
(La traversée de l'hiver)
Deutsch von Bernd C. Sucher
3D, 3H
DSE: 03.12.1992, Badisches Staatstheater Karlsruhe
Schauplatz des Stückes ist ein Hotel in der Schweiz. Sechs Menschen, drei Frauen und drei Männer am Ende ihrer Ferien. Sie alle sind auf der Suche nach Nähe, nach Vertrauen, nach Liebe, jedoch unfähig, ihre Wünsche zu artikulieren. Sie reden, begehren aneinander vorbei. Hinter den saturierten, glänzenden Fassaden dieser Menschen befinden sich der Abgrund, Zerstörung, Leere. Ihr Ziel, zu sich selber zu finden, erreicht keiner von ihnen. Als Trost bleibt nur Verdrängung. In "Reise in den Winter" schrieb die französische Autorin ein Stück über das Altwerden, über gelebte Zustände, zu denen wir nicht wieder zurückkehren können. Es ist der Lebensweg, den jeder von uns durchläuft, die Berggipfel Symbol für diese Gratwanderung.
Die deutschsprachige Erstaufführung fand 1992 am Badischen Staatstheater Karlsruhe, in der Inszenierung von Wolf Seesemann statt.
Die Aufführungsrechte werden ab Spielzeit 2024/25 vertreten.