04.12.2024
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Arzt, Thomas | ||
© Joseph Krpelan |
Thomas Arzt, geboren 1983 in Schlierbach, Oberösterreich, lebt als freier Autor mit seiner Frau und seiner Tochter in Wien. 2008 entstand sein erstes Theaterstück "Grillenparz" im Rahmen des Autorenprojekts "stück/für/stück" am Schauspielhaus Wien. Es wurde mit dem von der Literar-Mechana gestifteten Hans-Gratzer-Stipendium ausgezeichnet und im April 2011 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt, wo Thomas Arzt in der Spielzeit 2010/2011 als Hausautor arbeitete. 2012 wurde er vom Österreichischen Kulturinstitut zum Autorenprogramm "Contemporary Literature Series" nach Washington und New York eingeladen. Für sein zweites Stück "Alpenvorland" erhielt er im selben Jahr den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarkts. Nach Aufführungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz wurde das Stück 2016 beim "Festival Internacional de Dramaturgia" in Buenos Aires gezeigt. Weitere Arbeiten entstanden u. a. für die Wiener Festwochen, das Volkstheater Wien, das Theater in der Josefstadt, das Schauspielhaus Graz, das Landestheater Linz, das Landestheater Tirol, die Ruhrfestspiele Recklinghausen, das Nationaltheater Mannheim sowie das Theater Sankt Gallen.
4D, 5H
UA: 24.02.2024, Vereinigte Bühnen Bozen
Ein Staudammprojekt dient Thomas Arzt als 37 Beispiel für die Widersprüche des technischen Fortschritts. Ist der Bau ein gewaltsamer Eingriff in die Natur- und Kulturlandschaft, eine visionäre Ingenieursleistung, eine Errungenschaft zur nachhaltigen Stromgewinnung, das schnöde Investitionsobjekt einer faschistischen Regierung oder einfach Größenwahn, der auf dem Rücken der Vertragsarbeiter aus dem Süden ausgetragen wird?
Auf zwei Zeitebenen und aus den unterschiedlichen Blickwinkeln einer Dorfgemeinschaft entspinnt sich die Geschichte. Dabei sind alle Beteiligten letztlich mit der existenziellen Frage konfrontiert, wie sie die Zukunft gestalten wollen. Eine Fotografin dokumentiert den Bau des Staudamms und meint ein generelles Unbehagen an der neuen Welt und Risse in den modernen Bauten auszumachen. 70 Jahre später kommt eine Forscherin mit diesen Fotos im Gepäck an den Ort des Geschehens und möchte mit einem Mann sprechen, der seit Jahrzehnten auf den Turm starrt, auf den Turm mitten im See.