Bild von Marcus Peter TeschTesch, Marcus Peter
© Alena Schmick 

Geboren 1989 in Deggendorf. In seinen Projekten beschäftigt er sich mit der Sichtbarmachung queerer Perspektiven und Geschichte(n) und setzt sich kritisch mit Klassismus auseinander. Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen und der Sprachkunst in Wien, Dramaturgieassistent und freier Dramaturg an der Schaubühne. Inszenierungen seiner Texte u. a. am Deutschen Theater, Berlin, dem Theater Rampe, Stuttgart, am Volkstheater Wien und der Berliner Schaubühne.

Erhalt diverser Preise und Stipendien, so u. a. den Preis des Autorenwettbewerbs der Nibelungenfestspiele für den Text Versuch, ein Stück über die Nibelungen (nicht) zu schreiben, ein Stipendium bei FORUM Text, das Arbeitsstipendium des Deutschen Literaturfonds und zuletzt den Publikumspreis beim Stückefest St. Pölten mit dem Text «No Mercy Sisters».

2024 Uraufführung des Stücks Patient Zero 1 (Regie: Sarah Kohm) am Staatstheater Kassel, dafür Erwähnung in der Kritiker:innenumfrage der Theater Heute als bester Nachwuchsautor. Die diskursive Performanceserie "BUCCI × ꒰(・ ‿ ・)꒱", ein kollaborativer Arbeitsprozess mit lynn t musiol, wird seit 2024 an der Schaubühne, am Hamburger Schauspielhaus und am Schauspiel Köln gezeigt. Im November 2024 kam das Projekt "Unterweger" (Regie: Branko Janack) am Wiener Volkstheater zur Premiere, im Dezember 2025 erfolgt am Schauspiel Frankfurt die Uraufführung des Texts "Dorian Gray (exxtended version)" - eine Fortschreibung von Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" - in der Regie von Ran Chai Bar-zvi.

 

Patient Zero 1

mind. 4 Darsteller:innen
UA: 02.02.2024, Staatstheater Kassel

Eine Altbauwohnung in einer Großstadt, irgendwo in Deutschland, irgendwann zwischen Aids- und Coronapandemie. Draußen: Winter, Schneeregen, Eisschneeregen. Es klingelt. Vor der Tür steht: der Tod. Mal wieder. Na toll …

Patient Zero 1 ist eine ebenso radikale wie humorvolle Kampfansage – gegen das Vergessen und Verdrängen der anderen großen Pandemie des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts, gegen Stereotype und falsche Vorurteile, gegen die Vereinsamung und das Schweigen und nicht zuletzt: gegen den Tod selbst. Zugleich ist der Text eine Würdigung all jener, deren Stimmen von einer sogenannten Mehrheitsgesellschaft nie gehört wurden, all jener, die bis heute stumm bleiben, aus Scham und Angst vor Stigmatisierung – obwohl eine HIV-Infektion seit Jahren gut behandelbar ist. In Patient Zero 1 wird munter dahingestorben und feierwütig weitergelebt. Und so landet der Tod, der eigentlich bloß mal wieder eine Party crashen wollte, schließlich selbst in einer akuten Existenzkrise.

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