Neata, Anna | ||
© Gerald von Foris |
Anna Neata, geboren 1987 in Oberndorf bei Salzburg, studierte Film- und Theaterwissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz sowie Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Sie schreibt Prosa und Theatertexte. Für Oxytocin Baby gewann sie 2020 das Hans Gratzer Stipendium. Die Uraufführungsproduktion war eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt sowie zum Prager Theaterfestival für deutsche Sprache und die Regisseurin Rieke Süßkow wurde für die Inszenierung 2022 mit einem Nestroy Preis ausgezeichnet. Anna Neatas Debütroman Packerl erscheint im August im Ullstein Verlag.
mind. 4 Darsteller:innen
Wie viele Songs erzählen von Baby? Im Fall von "Oxytocin Baby" mindestens 32, wenn man von den klangvollen Szenen-Überschriften ausgeht. Dabei ist Baby immer viel zugleich: betörend, verletzlich, naiv, eine Liebende, eine Muse, eine Pause, eine Projektionsfläche. Was aber, wenn Baby kein Baby sein will? Oder keines haben möchte? Neben einem Chor von Frauen melden sich auch Mom und Dad und der Gebärmutterschleimhaut zu Wort. Und vor allem Baby selbst – um sich ihren eigenen Reim zu machen auf Fragen zu Abtreibung, Schwanger- und Mutterschaft, kann sie aus dem unerhörten Archiv der "von Natur aus verdächtigen" Frauen schöpfen: historische Figuren wie Marilyn Monroe, Madame Mittermeyer, die verbotene Abtreibungen in Wien durchführte und Susanna Margaretha Brandt sind ebenso Teil davon wie Pop-Lyrics und Filmmusicals.
Anna Neatas Debütstück ist eine vielstimmige, dissonante und formal bestechende Partitur, die mit spielerischer Genauigkeit und eindringlicher Kraft körperliche Zustände und Prozesse zur Sprache bringt.