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Die nicht geregnet werden

von Maria Ursprung

7 Darsteller*innen

UA: 25.05.2022, Konzert und Theater, St. Gallen

Hahn auf, Hahn zu. Kühles, frisches Wasser, ganz selbstverständlich und jederzeit verfügbar. Doch irgendwann passiert es, unerwartet und viel zu schnell: Der letzte Tropfen fällt – dann nichts mehr. Die Vögel sind schon länger verstummt, die Temperaturen über das Erträgliche gestiegen, doch hingesehen hat niemand.
Schwimmbadbetreiberin Berit bekommt nach einem behobenen Defekt kein Wasser, um das Becken wieder aufzufüllen – oder nur für horrendes Geld. Die Ressource ist knapp. Den Preis bestimmt die Nachfrage. Die Presse wittert Potential für die große Story, die Politik das große Geschäft. Die Wissenschaft gibt sich mystisch.
Die wenigen Vorräte an Trinkwasser sind schnell verbraucht und mit zunehmender Dehydrierung verlieren die Figuren die Kontrolle über ihren Alltag. Nachbarn werden zu Denunzianten, die Mitmenschen radikalisieren sich. Was Berit anfangs für reine Schikane hält, wird zu einer ausgewachsenen Trockenheit mit bedrohlichen Konsequenzen. Kann nur noch eine Katastrophe die Menschheit retten?

Maria Ursprung zeichnet eine Welt, der die natürlichste und elementarste Ressource entzogen ist, und betreibt dabei Gegenwartsbetrachtung: Wir sind Teil des Ganzen. Natur ist Teil des Problems. Die Zeichen sind da. Also, schmilzt diese Welt oder ist noch Zeit für Utopien?

Das Stück entstand als Auftragswerk des Theaters St. Gallen im Stück Labor Basel.