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Rob

von Efthimis Filippou

Deutsch von Sarantos Georgios
5D, 5H

DSE: 13.03.2022, Staatstheater, Mainz

Rob – Personifikation toxischer Männlichkeit und charismatischer Schöngeist gleichermaßen – tritt selbst nie auf. Aber in den Äußerungen seiner Familie, seiner Bewunderer und seiner Opfer (wobei sich die Kategorien durchaus überschneiden) wird er lebendig. Sie lassen das widersprüchliche Bild eines ermordeten Serienkillers, eines Liebhabers des Guten und Schönen, eines gnadenlosen Verführers entstehen. In einer Mischung aus Totenmesse, Heldenbeschwörung und Gerichtsverhandlung machen sie dabei das Publikum zu Zeugen und Komplizen dieser Geisterbeschwörung.

Efthimis Filippou hat sich für sein Stück von Bernard-Marie Koltès’ Werk von 1990 inspirieren lassen, das wiederum vom Fall des italienischen Serienmörders Roberto Succo aus den 1980er Jahren ausgeht. Eine Reihe unseliger Männerfiguren? Oder Ausdruck unserer Sehnsucht nach glorifizierten Heldentypen und verteufelten Sündenböcken?