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Mats & Milad oder: Nachrichten vom Arsch der Welt

von Eva Rottmann
Roman von Eva Rottmann



UA: 02.06.2022, Staatstheater, Mainz

Mathildas erste Begegnung mit Milad hätte nicht spektakulärer sein können: Kurz bevor ihn ein Zug in den sicheren Tod reißt, zieht sie ihn von den Schienen. Das denkt zumindest Mathilda, denn Milad hatte gar nicht vor sich umzubringen, er wollte nur den Kick spüren. Die beiden verlieben sich augenblicklich ineinander, sie, die zugezogene Außenseiterin, und er, der in der Autowerkstatt seines aus dem Libanon stammenden Vaters arbeitet. Doch bald wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt: Im Dorf gründet sich das Komitee »Besorgter Bürger«, als klar wird, dass das örtliche Sportheim als Asylbewerberheim umfunktioniert werden muss. Die Stimmung heizt sich auf und auch die junge Beziehung gerät ins Visier der rechten Proteste. Als dann auch noch das Sportheim in Flammen aufgeht, wird es für die beiden wirklich dramatisch.

Anstatt anzuklagen, entwirft Eva Rottmann in ihrem Debütroman, immer wieder Situationen, in denen ihre Protagonist*innen Haltung zeigen müssen. Hin und her gerissen zwischen gesellschaftlichen Zwängen, nachbarschaftlicher Loyalität und Zivilcourage zeigen ihre Figuren, dass es nicht immer leicht ist, das Richtige zu tun, es sich aber zu kämpfen lohnt.

Dieses Buch ist so viel, es ist die Geschichte einer ersten großen Liebe, es ist eine Geschichte vom Erwachsenwerden in der Provinz, vor allem aber ist es auch ein Buch über Rechtsradikalismus … Also, Wahnsinn, es ist ein Debütroman, wenn man sich das auch noch irgendwie auf der Zunge zergehen lässt, von Eva Rottmann, und spielt halt mitten in diesem Milieu der «Besorgten Bürger«.
radioeins

Hinweis:
Es ist jeder Bühne möglich, in Rücksprache mit dem Verlag eine eigene Adaption des Romans zu erstellen. Das Buch ist bei Jacoby & Stuart erschienen.