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Morgen ist auch noch ein Tag

von Philipp Löhle

2D, 3H

UA: 23.01.2009, Theater, Baden-Baden

Demographen, Politiker und das Feuilleton sind alarmiert: Unsere Gesellschaft wird immer älter, die Alten werden immer jünger und die agilen Rentner haben so viel Freizeit wie nie zuvor in ihrem Leben. Da gleicht der Ruhestand nicht mehr dem beschaulichen Lebensabend, sondern will mit Aktivitäten, neuen Interessen und aufregenden Hobbys gefüllt werden. Der frischgebackene Pensionär Karl wird zum großen Metaphysiker der Zeit, seit er von den Zwängen des strikten Tagesablaufs befreit ist. Konkret bedeutet das, dass er endlich das Nichtstun genießen und viel Zeit mit seiner Frau Katja verbringen will. Der Gattin reißt jedoch schon bald der Geduldsfaden. Die drei Söhne haben gar keine Zeit für die Probleme der Eltern, sie stecken ja schließlich noch mitten im strikten Berufsalltag. Das Ehepaar entfremdet sich zunehmend, und während Katja im Rahmen ihrer Hobbys bereits mit einem Südseeaufenthalt liebäugelt, droht Karl, in den Altersterrorismus abzudriften. Denn draußen auf der Straße lungern die Uralten herum und rekrutieren ihre jüngeren Rentnerkollegen für Sabotageakte, die ihnen neues Leben einhauchen sollen.