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Warte nicht auf den Marlboro-Mann

von Olivier Garofalo
von Olivier Garofalo

1D, 1H, 1 Erzähler*in (optional)

UA: 19.10.2019, Theater, Aalen

Auf einem Krankenhausflur treffen zwei sehr unterschiedliche Menschen aufeinander. Sarah hat gerade vom Motorradunfall ihres Lebensgefährten erfahren und ist aus dem Büro - das Handy im Anschlag - herbeigeeilt. Der gutmütige Pedro, ein Motorradkumpel ihres Freundes, hat sich mit viel Proviant offensichtlich auf eine längere Wartezeit eingerichtet. Pedro und sein Hobby verkörpern für sie eine unbedarfte, irrationale Lebenshaltung, die sie strikt ablehnt. Während die beiden über persönliches Risiko und den Einsatz für die Gemeinschaft diskutieren, wird die Wartezeit unerklärlich lang. Auf Sarahs Handy gehen zunehmend dringende Nachrichten ein, deren Inhalt sie geheim hält. Pedro fragt sich, warum Sarah als Mitarbeiterin eines Waffenfabrikanten eigentlich ständig auf Abruf sein muss. Und Sarah stellt die Ehrlichkeit ihres Partners, ihre ganze Beziehung und schließlich sogar Pedros Identität in Frage.

Das Kammerspiel von Olivier Garofalo kreist um die Frage nach Sicherheit - im Privaten, in der Gesellschaft, in der Politik. Der anonyme Krankenhausflur wird zu einem unheimlichen Ort, an dem Sarah und Pedro nach und nach alle Gewissheiten entzogen werden, während sie auf die erlösende Nachricht warten - oder auf den großen Knall.

"Die Protagonisten geraten aneinander, provozieren, weisen gegenseitig Schuld zu, stellen einander bloß, zerbröseln die Sicherheiten ihrer Existenz und Werte. Sie nähern sich an, krallen sich ineinander fest, stoßen sich ab, enden in erschöpfter Distanz und Sprachlosigkeit. (...) Es lohnt sich sehr, die gute Stunde für großartiges Theater auf der Studiobühne zu investieren." (Schwäbische Post)

"Kluges Kammerspiel" (Badische Neueste Nachrichten)

"Je mehr es um den Begriff der Sicherheit geht, umso sicherer wird, dass eben nichts sicher ist. Und weil nicht nur die 'Innere Sicherheit' nicht sicher ist sondern auch das Leben, geht es in diesem packenden Stück schlichtweg auch um den Sinn des Lebens." (Aalener Nachrichten)

"Die Uraufführung von Olivier Garofalos Theaterstück 'Warte nicht auf den Marlboro-Mann' könnte auf den ersten Blick tatsächlich an Samuel Becketts 'Warten auf Godot' erinnern, bei dem Estragon und Wladimir sich den Kopf über die menschliche Existenz in der Grenzsituation zwischen Leben und Tod zerbrechen." (Aalener Kulturjournal)