Anja Hillings "Mascha K." am Staatstheater Oldenburg
Anja Hillings poetisches Stück Mascha K. (Tourist Status) feierte am 6. Juni...
Jubiläum: 100 Jahre Theodor Schübel
Theodor Schübel wurde am 18. Juni 1925 in Schwarzenbach/Saale geboren.
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Freilicht-Theater: Premieren 2025
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Junges Theater für den Sommer
Für Produktionen unter freiem Himmel eignen sich folgende Bearbeitungen von...
"Die Räuber" mit Musik von den Toten Hosen
Schillers Die Räuber – ein Drama über Zerrissenheit, Macht, Gerechtigkeit und...
DSE: "Der erste Schritt" von Pija Lindenbaum am Theater Münster
Am 17. Mai feiert Der erste Schritt von Pija Lindenbaum, übersetzt von Jana...
Branden Jacobs-Jenkins gewinnt Drama-Pulitzer-Preis 2025
Wir gratulieren Branden Jacobs-Jenkins für den Pulitzer-Preis in der...
"Happy End" am Teatro alla Scala in Mailand
Am 14. Mai wird die musikalische Komödie Happy End (Weill/Brecht/Hauptmann)...
Vera Schindler beim Berliner Kindertheaterpreis
Am 7. Mai feierte der Berliner Kindertheaterpreis des GRIPS Theaters und der...
Klassiker-Übersetzungen
Der Spielplan steht, aber die Übersetzungen für Stücke von Shakespeare,...
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Am 9. Mai hat Volker Schmidts partizipatives Stück "Lücke zum Glück" in...
100 Jahre Hildegard Knef
Sie war die letzte deutsche Diva: In diesem Jahr wäre Hildegard Knef 100...
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DSE: "Der Teufelsplan von Planet Pluto" von Buddy Thomas
Am 26. April ist die deutschsprachige Erstaufführung von Buddy Thomas' Der...
"Betonklotz 2000" von Jona Rausch in Dortmund und Heidelberg
Am 23. Mai ist die Premiere von Betonklotz 2000 am Theater Dortmund. Das...
Feuchtwanger, Lion |
Feuchtwanger wurde am 7. Juli 1884 in München geboren. Er studierte Philologie und Philosophie. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der pazifistisch-sozialkritische Schriftsteller aus Deutschland ausgebürgert; seine Werke fielen der Bücherverbrennung zum Opfer. Feuchtwanger flüchtete nach Frankreich, wo er bis zu seiner Inhaftierung 1940 lebte. Noch im gleichen Jahr gelang ihm die Flucht über Spanien und Portugal in die USA. Zusammen mit Bertolt Brecht und Willi Bredel gab Feuchtwanger hier die Emigrantenzeitschrift "Das Wort" heraus. In seinem ersten historischen Roman, Die häßliche Herzogin (1923, später unter dem Titel "Margarete Maultasch" veröffentlicht), beschrieb er das Leben in Tirol im 14. Jahrhundert. Ihm folgten Jud Süß (1925), ein Roman, der im 18. Jahrhundert angesiedelt ist, und die Josephus-Trilogie, bestehend aus den Romanen Der jüdische Krieg (1932), Die Söhne (1934) und Der Tag wird kommen (1945).
In seinem dokumentarischen Roman Erfolg (1930) stellte Feuchtwanger die Ereignisse in München ab der Revolution von 1919 bis 1930 dar. Der Roman stellt den ersten Teil seiner "Wartesaal-Trilogie" dar, in der sich der Autor mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzte. Zu Feuchtwangers bedeutenden Werken, die er nach seiner Flucht aus Deutschland im amerikanischen Exil schrieb, gehören Die Geschwister Oppermann (1933) und Exil (1940), der zweite und dritte Teil der "Wartesaal-Trilogie" sowie die Romane "Waffen für Amerika" (1947, auch unter dem Titel Die Füchse im Weinberg erschienen) und Die Jüdin von Toledo (1954, 1955 auch unter dem Titel "Spanische Ballade" erschienen).
Feuchtwanger starb am 21. Dezember 1958 in Los Angeles.
Roman
Der epischen Version von Simone geht eine dramatische voran, die Bertolt Brecht in Zusammenarbeit mit Feuchtwanger unter dem Titel "Die Gesichte der Simone Machart" verfasste. Feuchtwanger entschloss sich danach, die Fabel für einen Roman zu verwenden, in welchem er die Entwicklungsgeschichte des Mädchens darstellt.
Die Handlung spielt um 1940 in Frankreich, in den Tagen, in denen die Dritte Republik von deutschen Heeren im Zuge des Westfeldzugs okkupiert wird. Simone arbeitet in einer französischen Kleinstadt bei ihrem Onkel, einem Garagenbesitzer. Oft liest Simone abends vor dem Einschlafen Schriften über das Leben von Jeanne d’Arc, bis etwas Merkwürdiges geschieht, denn im Traum erteilt ihr toter Vater ihr einen Auftrag. Sie soll dem Herrscher Frankreichs zeigen, wer die wirklichen Feinde des Landes sind: die Zweihundert Familien, die bereit waren, mit Deutschland zu kollaborieren. Simone erkennt, dass der Patriotismus der Menschen ihrer Kleinstadt dort aufhört, wo sie ihre materiellen Interessen in Gefahr sehen.
Als ihr Onkel zögert, die Anweisung des Präfekten auszuführen und seinen Fuhrpark zu zerstören, damit er den deutschen Truppen nicht in die Hände falle, handelt Simone und setzt ein Signal. Sie legt beim Einmarsch der Deutschen einen Brand im Benzinlager in der Garage ihres Onkels. Als Simone in die Geschicke ihres Heimatlandes eingreift, trägt sie dabei ihre dunkelgrünen Hosen, ein Indiz ihrer Aufsässigkeit, jedenfalls in den Augen ihrer Stiefgroßmutter. Auch Jeanne d’Arc hatte man vorgeworfen, sie verstoße durch ihre Männerkleider gegen die Gebote der Schrift.
Der Anschlag kann den deutschen Vormarsch nicht aufhalten – doch Simone hat zum Widerstand aufgerufen. Während die Stiefgroßmutter und der Onkel die Tat wider besseres Wissen als privaten Racheakt bezeichnen, hat das „Volk“ den Anschlag als patriotische Tat verstanden. Die Sympathie der Dorfbewohner wird Simone helfen, die ihr auferlegte Strafe mit Würde zu tragen.
Hinweis: Es ist jeder Bühne möglich, in Rücksprache mit dem Verlag eine eigene Adaption von den Werken des Autors Lion Feuchtwanger zu erstellen.