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Die Burg der Assassinen
08.12.2023, Aachen, Theater

Lazarus
01.12.2023, Kiel, Theater

Siri und die Eismeerpiraten
05.12.2023, Wien, Theater der Jugend

Euromüll
07.10.2023, Marburg, Hessisches Landestheater

Kopenhagen-Trilogie
02.06.2023, Frankfurt am Main, Städtische Bühnen

Erfolg
24.05.2023, München, Residenztheater

Wann, wenn nicht jetzt?
09.03.2023, Münster, Wolfgang Borchert Theater

Pirsch
29.01.2023, Göttingen, Deutsches Theater

Polar
23.01.2023, Wien, Theater Drachengasse

Brigitte Bordeaux (Musical)
09.12.2022, Memmingen, Landestheater Schwaben


Bild von Robert StolzStolz, Robert
Robert und Einzi Stolz 

Robert Stolz wurde als zwölftes Kind des Grazer Städtischen Musikdirektors am 25. August 1880 in Graz geboren. Eine profunde musikalische Ausbildung, frühe praktische Erfahrungen und Erfolge als Pianist und Komponist sowie eine Begegnung mit Johann Strauß unterstützten seine musikalische Laufbahn und beförderten seine Hinwendung zur "leichten" Muse.

Nach Anfängerstationen in Salzburg und Brünn und einer Russland-Tournee kam er als Kapellmeister und Korrepetitor ans Theater an der Wien und dirigierte abwechselnd mit Franz Lehár die ersten Aufführungszyklen der Lustigen Witwe. 1916 dirigierte Stolz in hellblauer Deutschmeisteruniform an der Berliner Komischen Oper seine Operette "Der Favorit" mit dem berühmt gewordenen Lied "Du sollst der Kaiser meiner Seele sein". Gleichzeitig entstanden die ersten Wienerlieder: "Im Prater blühn wieder die Bäume", "Das ist der Frühling in Wien" u.a.

Es folgten in Berlin, wo Stolz von 1924 bis 1936 lebte, "Märchen im Schnee", "Der Mitternachtswalzer", "Eine einzige Nacht" und "Prinzessin Titipa". Nach der Erfindung des Tonfilms reüssierte Stolz auch in diesem Genre. Der erste musikalische Tonfilm Europas, Zwei Herzen im Dreivierteltakt (Der verlorene Walzer) ("Auch du wirst mich einmal betrügen", 1930) eroberte die Welt.

Jan Kiepura ("Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen", 1935), Martha Eggert, Leo Slezak ("Auf der Heide blühn die letzten Rosen", "Herbstmanöver", 1935), Willy Forst und Marcel Wittrisch wurden mit Robert Stolz-Melodien Filmstars. 1936 zog Stolz nach Paris, wo er Yvonne-Louise Ulrich, seine spätere fünfte Frau "Einzi", kennenlernte. In den 40er Jahren eroberte er den New Yorker Broadway und Hollywood mit seinen Konzerten "A Night In Vienna". Nach Kriegsende kehrte er nach Österreich zurück und komponierte mit ungebrochener Schaffenskraft. Schallplattenaufnahmen, Fernsehshows und Radioproduktionen bereicherten seine Arbeit ebenso wie regelmäßige Kompositionen für die Wiener Eisrevue (ab 1952). Robert Stolz starb am 27. Juni 1975 während eines Berlin-Aufenthaltes als einer der letzten universalen Vertreter des "silbernen" Operettenzeitalters.

 

Frühjahrsparade

Operette in zwei Teilen
von Ernst Marischka und Hugo Wiener
(nach einer Idee von Gustav Holm)
Gesangstexte von Ernst Marischka, Hugo Wiener, Robert Gilbert, Wilhelm Sterk
Musik von Robert Stolz
6D, 13H, Chor
Orchesterbesetzung: Fl I, II, Ob I, II, Klar I, II, Fg I, II, Hr I, II, III, IV, Trp I, II, III, Pos I, II, III, IV, Tb, Pk, Schl, Hrf, Git, Akk, Harmonium, Cel, Kl, Vl I, II, Va, Vc, Kb
UA: 25.03.1964, Volksoper Wien
Film-UA: 1934, Ungarn

Gerade in Wien angekommen, um ihrer Tante in der Bäckerei zu helfen, zieht die naive Marika im Prater ihr Horoskop. Es besagt, dass der erste Mann, den sie kennenlernt, der Mann ihres Lebens sein wird. Als sie sich umdreht, steht der fesche Deutschmeister Willi vor ihr, in den sie sich stande pede verliebt. Gute Aussichten, dass sich auch die übrigen Vorhersagen des Horoskops erfüllen, die u. a. besagen, dass sie einer nahen Verwandten zu ihrem Glück verhelfen und ein hoher Herr dabei eine Rolle spielen wird.

Willi, Musiker im Deutschmeisterregiment Nr. 4 hat einen Marsch komponiert, der auf einem Empfang im Militärkasino erstmals gespielt werden soll. Leider erklingt er an wenig geeigneter Stelle und bringt das offizielle Protokoll durcheinander. Klothilde von Laudegg, die Gattin des Obersthofkämmerers, zerknüllt die Noten und verbietet, dass der Marsch jemals wieder erklingt, es sei denn, der Kaiser wünsche es.

Das bringt Marika auf die Idee, die Noten in die Salzstangen, die in der Bäckerei ihrer Tante für den Kaiser hergestellt werden, einzubacken. Es entwickelt sich eine Staatsaktion. Subalterne Beamte sorgen für eine Reihe von schicksalhaften Verwirrungen, ehe es Marika gelingt, sich im Schloss Schönbrunn eine Audienz zu erschwindeln, die Sache aufzuklären und die Allerhöchste Majestät nicht nur bezüglich des Marsches, sondern auch hinsichtlich ihrer Heirat mit Willi äußerst gnädig zu stimmen. Zusätzlich sorgt sie auch noch für die Verheiratung ihrer Tante mit Hofrath Neuwirth. Die Prophezeihungen des Horoskops haben sich erfüllt und ganz nebenbei einen bunten Melodienstrauß zum Erblühen gebracht.