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UA: "Betonklotz 2000" von Jona Rausch am Schauspiel Hannover
Am 20.9. war die Uraufführung von Betonklotz 2000 am Schauspiel Hannover....

Nominiert für den Deutschen Musical Theater Preis 2024!
Wir freuen uns über zahlreiche Nominierungen für den Deutschen Musical...

Neu bei FBE: "Andersens Erzählungen" (Bischoff/Dvořák/Stölzl)
Am Vorabend der Hochzeit seines Jugendfreundes Edvard Collin mit Henriette...

Ur- und Erstaufführungen zum Spielzeitstart 2024/25
Die meisten Bühnen sind gerade in der Sommerpause, umso mehr fiebern wir...

Sina Ahlers: Artist in Residence am Theater Bielefeld
Wir gratulieren Sina Ahlers! Ab August 2024 ist sie für zwei Jahre Artist...

Sommertheater: eine Auswahl unserer Premieren von Juni bis August
Wir freuen uns über Sommer, Sonne (wenn sie sich zeigt) und Theater - hier...

Hans-Gratzer-Stipendium 2024/25 für Arad Dabiri
Arad Dabiri ist einer von fünf Stipendiat:innen des Hans-Gratzer-Stipendiums...

Rückblick: "Ich, Antigone" von Anna Gschnitzer am Staatstheater Mainz
Am 28. Juni war die Uraufführung von Anna Gschnitzers Auftragswerk Ich,...

Streaming "Königinnen" von Thomas Zaufke und Henry Mason / Landestheater Linz
Mit der Derniere am 23. Juni endete am Landestheater Linz die komplett...

Mit 3 Tony Awards ausgezeichnet: "Appropriate" von Branden Jacob-Jenkins
Am 16. Juni wurden in New York die Tony Awards 2024 verliehen. Appropriate...

Uraufführung: "Firnis" von Philipp Löhle
Am 7. Juni war die Uraufführung des Auftragswerks Firnis von Philipp Löhle am...

Neu: "Häuslfrau" von Amir Gudarzi
Neu im Programm: Häuslfrau (Das Feuer steckt im Feuer) von Amir Gudarzi....

DSE: Hadrien Raccahs "Die Einladung" an der Komödie Frankfurt
Am 16. Mai feierte Die Einladung von Hadrien Raccah deutschprachige...

Aufnahme von Thomas Zaufkes und Henry Masons "Die Königinnen" veröffentlicht
Im Februar 2024 wurde das Musical Die Königinnen von Thomas Zaufke und Henry...

Drei Gastspiele bei den Autor:innentheatertagen
Wir freuen uns über drei Gastspiele bei den diesjährigen...

Herzlich willkommen, Yasmina Reza!
"Yasmina Reza spießt die Klischees auf, die Tics, die Gewissheiten. Sie...

UA: "Die Liebe auf Erden" von Anja Hilling am Landestheater Altenburg
Am 25. Mai wird Die Liebe auf Erden von Anja Hilling am Theater Altenburg...


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Barnes, Peter

Peter Barnes wurde 1931 in einer Arbeiterfamilie geboren. Nach seiner Gymnasialzeit war er kurz bei der Royal Air Force und in der Londoner Stadtverwaltung tätig. Dort arbeitete er für die Zeitung der Gemeindebediensteten als Filmkritiker und machte sich später selbständig. Barnes wurde Dramaturg einer Filmgesellschaft und begann Drehbücher zu schreiben. 1963 wurde sein erstes Theaterstück in San Fransisco uraufgeführt – mit mäßigem Erfolg.
Erst 1967 wurde der Theaterwissenschaftler und Übersetzer Martin Esslin anlässlich eines Autorenwettbewerbs auf ihn aufmerksam und konnte ihm mit der Inszenierung von "The Ruling Class" zum internationalen Durchbruch verhelfen. 1968 wurde er dafür mit dem John Whiting Award und 1969 mit dem Evening Standard Award for Most Promising Playwright ausgezeichnet, bevor es verfilmt wurde.

Barnes’ Stücke sind nicht unumstritten und haben neben Lobeshymnen auch zahlreiche Kontroversen herbeigeführt. Für sein Stück Rote Nasen (Red Noses) erhielt er 1985 den Olivier Award for Best Play und für Verrückte Hühner - sonst nichts (Nobody Here But Us Chickens) 1989 den British Television Society Award for Best Single Drama.

Insgesamt umfasst sein Oeuvre fast neunzig publizierte Werke – Theaterstücke, Stückbearbeitungen, Hörspiele, Filme und Bühnenrevuen.

 

Rote Nasen

(Red Noses)
Deutsch von Thomas Brasch
7D, 23H, Nebendarsteller
UA: 27.06.1985, Barbican Theatre London
DSE: 15.10.1986, Düsseldorfer Schauspielhaus Düsseldorf

Das Stück Rote Nasen gilt als Barnes’ bedeutendste und vielschichtigste Arbeit, in der wichtige Themen seiner früheren Stücke aufgegriffen werden. Wie bereits in "Die herrschende Klasse" und anderen Stücken erhalten die Herrschenden ihre Macht und ihre Privilegien auf Kosten der Beherrschten, wird Kultur für die Massen vermarktet und Unmündigkeit der bedrohlichen Verantwortung vorgezogen, die aus der Freiheit erwächst. Religion erscheint als zerstörerische Kraft, die Menschlichkeit verhindert und einige Eiferer zur Selbstverstümmelung treibt.

Die apokalyptische Kulisse des Stückes, das 14. Jahrhundert, wurde in einem ungeheuren Maß vom Tod bestimmt. Es war eine Zeit der Anarchie und des Chaos, der Pesttod schlug wahllos zu.

Weder Jugend noch Körperkraft widerstanden ihm, Kinder konnten sterben und Greise überleben, die Starken fallen und die Schwachen auf den Beinen bleiben. Weder Güte noch Reichtum, und auch nicht die Insignien der Macht boten Schutz. Vom Papst bis zum Bauern waren alle mit Schrecken erfüllt... In dieser Zeit ohne Zukunft macht sich eine Theatergruppe auf die Suche nach Überlebensmöglichkeiten.

Barnes stellt die Frage: "Kann durch Theater ein Lachen entstehen, dass uns hilft, nicht über dem elenden Zustand der Welt zu resignieren, sondern ihn zu verändern?"