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Schillers Die Räuber – ein Drama über Zerrissenheit, Macht, Gerechtigkeit und...

Zum 50. Todestag von Robert Stolz
Robert Stolz verstarb vor fünfzig Jahren am 27. Juni 1975 im Alter von 95...

Anja Hillings "Mascha K." am Staatstheater Oldenburg
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Jubiläum: 100 Jahre Theodor Schübel
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Freilicht-Theater: Premieren 2025
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Junges Theater für den Sommer
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DSE: "Der erste Schritt" von Pija Lindenbaum am Theater Münster
Am 17. Mai feiert Der erste Schritt von Pija Lindenbaum, übersetzt von Jana...

Branden Jacobs-Jenkins gewinnt Drama-Pulitzer-Preis 2025
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100 Jahre Hildegard Knef
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Vera Schindler beim Berliner Kindertheaterpreis
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Klassiker-Übersetzungen
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"Betonklotz 2000" von Jona Rausch in Dortmund und Heidelberg
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Bild von Robert StolzStolz, Robert
Robert und Einzi Stolz 

Robert Stolz wurde als zwölftes Kind des Grazer Städtischen Musikdirektors am 25. August 1880 in Graz geboren. Eine profunde musikalische Ausbildung, frühe praktische Erfahrungen und Erfolge als Pianist und Komponist sowie eine Begegnung mit Johann Strauß unterstützten seine musikalische Laufbahn und beförderten seine Hinwendung zur "leichten" Muse.

Nach Anfängerstationen in Salzburg und Brünn und einer Russland-Tournee kam er als Kapellmeister und Korrepetitor ans Theater an der Wien und dirigierte abwechselnd mit Franz Lehár die ersten Aufführungszyklen der Lustigen Witwe. 1916 dirigierte Stolz in hellblauer Deutschmeisteruniform an der Berliner Komischen Oper seine Operette "Der Favorit" mit dem berühmt gewordenen Lied "Du sollst der Kaiser meiner Seele sein". Gleichzeitig entstanden die ersten Wienerlieder: "Im Prater blühn wieder die Bäume", "Das ist der Frühling in Wien" u.a.

Es folgten in Berlin, wo Stolz von 1924 bis 1936 lebte, "Märchen im Schnee", "Der Mitternachtswalzer", "Eine einzige Nacht" und "Prinzessin Titipa". Nach der Erfindung des Tonfilms reüssierte Stolz auch in diesem Genre. Der erste musikalische Tonfilm Europas, Zwei Herzen im Dreivierteltakt (Der verlorene Walzer) ("Auch du wirst mich einmal betrügen", 1930) eroberte die Welt.

Jan Kiepura ("Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen", 1935), Martha Eggert, Leo Slezak ("Auf der Heide blühn die letzten Rosen", "Herbstmanöver", 1935), Willy Forst und Marcel Wittrisch wurden mit Robert Stolz-Melodien Filmstars. 1936 zog Stolz nach Paris, wo er Yvonne-Louise Ulrich, seine spätere fünfte Frau "Einzi", kennenlernte. In den 40er Jahren eroberte er den New Yorker Broadway und Hollywood mit seinen Konzerten "A Night In Vienna". Nach Kriegsende kehrte er nach Österreich zurück und komponierte mit ungebrochener Schaffenskraft. Schallplattenaufnahmen, Fernsehshows und Radioproduktionen bereicherten seine Arbeit ebenso wie regelmäßige Kompositionen für die Wiener Eisrevue (ab 1952). Robert Stolz starb am 27. Juni 1975 während eines Berlin-Aufenthaltes als einer der letzten universalen Vertreter des "silbernen" Operettenzeitalters.

 

Zwei Herzen im Dreivierteltakt (Der verlorene Walzer)

Operette in drei Akten (acht Bildern)
(nach dem Film "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" von Walter Reisch und Franz Schulz)
Buch von Paul Knepler und J. M. Welleminsky
Musik von Robert Stolz
4D, 10H, Nebendarsteller, Chor
Orchesterbesetzung: Fl I, [II] (Picc), Ob I (E.H), [II], Klar I, II (B.Klar), Fg I, [II], Hr I, II, [III, IV], Trp I, II, Pos I, [II, III], Schl I, [II], Hrf, [Cel], Kl, Vl I, II, Va, Vc Kb; Schrammelmusik: Harmonika, Git, Kl, Vl I, II
UA: 30.09.1933, Stadttheater Zürich

Das Wien der dreißiger Jahre. Die Zwillingsbrüder Nicki und Vicki Mahler sitzen an einem neuen Libretto und Toni Hofer schreibt fleißig an der Musik dafür. Nur das vom Theaterdirektor gewünschte Stück, ein schwelgender Wiener Walzer, der das heimische Publikum wie ein Magnet anziehen soll, will ihm nicht gelingen, und auch die Liebe zu der jungen Sängerin Anny ist nicht mehr das, was sie war. Sie inspiriert ihn nur noch zu einem Abschiedslied.

Auf der Suche nach dem Walzer könnte ihm der Kuss einer neuen Muse helfen. Wie passend, dass sich Hedi, die Schwester der stets grantelnden Librettisten zu ihrem 18. Geburtstag für einen Besuch in der Stadt angesagt hat. Als Toni ein Souper mit wichtigen geladenen Gästen arrangiert, kommt sie als gute Fee dazwischen und durchkreuzt damit auch den Plan ihrer Brüder, die die dralle Plaudertasche und Soubrette Mizzi Reitmayer für diese Rolle vorgesehen haben. Ihre mehr als geliebte Hedi, die Nicki und Vicki am liebsten selbst heiraten wollen, können sie vor dem Hallodri aber nicht bewahren. Sie euphorisiert den Komponisten. Statt einem opulenten Abendmahl gibt es bezaubernden Ohrenschmaus – Walzer samt Liebeserklärung schwirren durch die Nacht: "Ein Viertel Frühling und ein Viertel Wein, ein Viertel Liebe – verliebt muss man sein! Zwei Herzen im Dreivierteltakt. Wer braucht mehr, um glücklich zu sein!"

Die Aufführung ist damit allerdings noch nicht gerettet. Toni kann sich nach dem ominösen Auftauchen und Verschwinden der jungen Dame nicht mehr entsinnen, wie sein Werk klingen sollte, und die Brüder verlassen eilig die Probe um einen wichtigen notariellen Brief entgegenzunehmen. Der Theaterdirektor zeigt sich empört ob dieses Künstlerpacks. Sein Haus sieht er verloren. Das Publikum bleibt ohnehin schon aus – es hat zu Hause genug Theater. Nur eine ist fähig, den verlorenen Walzer zurückzubringen und alle Herzen höher schlagen zu lassen...


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