27.04.2024
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Illustrationen: Patrick Klose
Die Ruhrfestspiele Recklinghausen zeigen in diesem Jahr in Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden die Uraufführung von Christian Lollikes neuem Stück Die lebenden Toten oder Monsters of Reality am 24. Mai, dicht gefolgt von der Premiere in Dresden am 28. Mai. Regie führt Tilmann Köhler.
Vor fast einem Jahr kenterte ein überfülltes Flüchtlingsboot auf dem Weg von Libyen nach Italien. Circa 950 Menschen seien an Bord gewesen. Erst vor kurzem sank wieder ein Boot mit bis zu 500 Menschen. "Was ist geschehen in diesem Jahr? Haben wir uns an die Toten gewöhnt? Sind wir der Tragödien überdrüssig?", fragt Brigitte Fehrle, Chefredakteurin der Berliner Zeitung.(Deutschlandfunk)
Christian Lollike begann die Arbeit an seinem Stück in einer Zeit, in der das Mittelmeer zum Symbol einer gescheiterten Flüchtlingspolitik wurde. Er führte Gespräche mit Geflüchteten, den Küstenwächtern, Mitarbeitern vom Roten Kreuz und Politikern. Doch ein Dokudrama ist es nicht geworden, vielmehr versucht er, das Thema aus der realen Welt in eine Horrorfiktion herauszuheben, damit es uns eben doch noch irgendwie berühren kann. Lollike untersucht die Angst, die sich in der europäischen Bevölkerung immer mehr ausbreitet, aber auch die Angst der Flüchtenden, wenn sie ihre Heimat verlassen. In Die lebenden Toten oder Monsters of Reality steuert eine hungernde, alles verschlingende Zombiemassenarmee auf Europa zu, sie kommt übers Meer, sie kämpft sich durch. Sie versuchen verzweifelt, Europäer zu werden, und sind bereit, alles dafür zu tun. Ein europäisches Filmteam plant einen Vampir-versus-Zombiefilm über die Invasion der EU. Doch wie schafft man es, das in der Realität stattfindende Grauen noch zu übertreffen? Und wie soll man Mitleid empfinden mit einer namenlosen Masse, einem anonymen Heer?
24.04.2016
Stücke zu dieser Nachricht:
Die lebenden Toten oder Monsters of Reality
Autoren zu dieser Nachricht:
Lollike, Christian