www.felix-bloch-erben.de

Nit ums verrecke!

von Karl Wittlinger
Alemannisches Volksstück in vier Akten
Dialektfassung von "Nachruf auf Egon Müller"

2D, 10H

UA: 28.02.1991, Alemannische Bühne, Freiburg

Dem Oberlandesgerichtsrat Egon Müller geht es an den Kragen. Gerade sollte er Abgeordneter werden, da erscheint Gevatter Tod und holt ihn zu sich. Er bleibt auf dieser Welt, als Verkörperung dessen, was ihn zeitlebens am meisten interessierte – Geld. In seinem Fall heißt das: Verwandlung in ein Fünfmarkstück. Da er aber "nit ums Verrecke!" sterben will, erhält er noch eine Chance: Er darf als Egon Müller weiterleben, wenn ihn seine Frau noch will. Diese ist jedoch heilfroh, dass sie ihn los ist. Nun ist Egon Müller "überfällig". In simulierten Szenen lässt der Tod Müllers bisherige Schandtaten Revue passieren, die Abberufung bewahrt ihn davor, zum Schwerkriminellen zu werden. Egon Müller war drauf und dran, einem Prozess vorzusitzen, der seinen Freund, den Unternehmer Meier-Schloth, von einem tödlichen Unfall und Fahrerflucht freisprechen sollte, manipulierte Zeugenaussage und Mord durch unterlassene Hilfestellung inklusive.

Ohne Rücksicht auf Titel und Würden wird in diesem Stück die Doppelmoral der "Stützen der Gesellschaft" beleuchtet, wird auf bissige Art gezeigt, wie sich hinter der bürgerlichen Wohlanständigkeit Korruption und Heuchelei verbergen. Die Komik des Stücks lebt von den Dialogen der beiden so ungleichen Hauptakteure.