Let's Vielfalt: Junge Stücke jenseits einer binären Weltordung

"Der Katze ist es ganz egal" von Franz Orghandl>br> © Sinje Hasheider / Theater Münster

 

Die Welt ist komplex und facettenreich – das sollte eigentlich der Konsens sein. Doch nach wie vor prägt binäres Denken unsere Gesellschaftsordnung, eine Vorstellung von stark oder schwach, davon wie Körper auszusehen haben, welche Eigenschaften jemandem zugestanden werden oder wen und wie wir zu lieben haben. Diesem kategorischem Schubladendenken setzten die folgenden Stücke etwas entgegen und feiern die Vielfalt.

Als Polly auf die Welt kommt, können die Ärzte nicht sagen, was für ein Geschlechtsteil das ist. Doch das muss entschieden werden, sagen sie. Oder nicht? In einem Kaleidoskop aus kurzen Szenen zeigt Fabrice Melquiot, dass die konventionellen Vorstellungen von Geschlechtsidentität zu kurz greifen.

Sergej Gößners Monolog lauwarm erzählt humorvoll davon, wie es sich anfühlt, "dazwischen" zu sein. Wie begegnet man der eigenen Sexualität, wenn sie anders erscheint? Und wie erklärt man, dass man mehr als nur ein Geschlecht begehrt?

Leo weiß, dass nicht jede Person mit Penis gleich ein Junge sein muss – auf die Seele kommt es an! Darum heißt Leo ab heute Jennifer. Der Katze ist es ganz egal erzählt von einer Welt, die Menschen in Frauen und Männer aufteilt und einem Kind, das sich dem entgegenstellt.

Der Mann, der eine Blume sein wollte ist ein Bilderbuch für die Allerkleinsten, das zum Sprung ins Offene einlädt: Ein Mann will nicht mehr nur ein Mann sein. Lieber träumt er davon, eine duftende Butterblume oder eine Frau in bunten Kleidern zu sein.

Paul ist ein Mann, nur wurde er bisher weiblich gelesen. Auch von seinem Partner Chris, der sich nun von seiner Vorstellung von sexueller Orientierung lösen muss. Eva Rottmanns Klassenzimmerstück Paul* nimmt sensibel erlernte Denkmuster auseinander.

04.01.2023

Stücke zu dieser Nachricht:
Der Mann, der eine Blume sein wollte
lauwarm
Polly
Paul*
Paul*
Der Katze ist es ganz egal

Autoren zu dieser Nachricht:
Tuckermann, Anja
Rottmann, Eva
Orghandl, Franz
Melquiot, Fabrice
Gößner, Sergej