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Am 23. März wird Aberland nach dem Roman von Gertraud Klemm im Alten Hallenbad Feldkirch in Bearbeitung und Regie von Barbara Herold uraufgeführt. Ab Oktober wird die Inszenierung im koproduzierenden Kosmos Theater Wien zu sehen sein.
Elisabeth, 58, versucht würdevoll zu altern. Ihr gutbürgerliches Leben ist am ehesten charakterisiert durch das, was sie alles nicht getan hat: Sie hat nicht studiert und nicht gearbeitet, ihren Mann nicht mit Jakob betrogen, der Schwiegermutter nicht die Stirn geboten. Mit Zynismus beobachtet sie das Altern der Frauen um sie herum. Und sie beobachtet ihre Tochter Franziska, 35, die zu Wutausbrüchen neigt, mit den Anforderungen der Gesellschaft an ihre Mutterrolle hadert und die theoretische Gleichberechtigung von Mann und Frau im Alltag nicht einlösen kann. Es scheint, als habe sich dieser zahnlose Feminismus von einer Generation an die nächste vererbt.
Ein lustvoller und bitterböser Text und zugleich das ernüchternde Porträt zweier Frauen, die weniger Opfer gesellschaftlicher Zwänge zu sein scheinen als des hausgemachten Selbstbetrugs.
25.02.2022
Stücke zu dieser Nachricht:
Aberland
Autoren zu dieser Nachricht:
Klemm, Gertraud