Neu bei FBE: "Dreizehn Leben" von Fin Kennedy

Foto: Curtis Brown Group Ltd

 

Es ist neblig, es ist kalt – ein einsames Boot schaukelt auf den Wellen mitten im weiten Meer. Nach dem Angriff auf ein Passagierschiff ist nur noch dieses Rettungsboot übrig, auf dem nun dreizehn Jugendliche beginnen, um ihr Leben zu kämpfen. Anführer tun sich hervor, Essen wir rationiert und Grüppchen entstehen. Alle werden angetrieben von ihrer Angst, möglicherweise nicht zu überleben. Während die einen panisch werden, versuchen die anderen, einen kühlen Kopf zu bewahren. Was als Gemeinschaftsakt beginnt, wird mehr und mehr zu einem gnadenlos Kampf um das eigene Überleben und gegen die anderen.

"Es ist ein kraftvolles Gleichnis vom Überleben und der menschlichen Natur ... es handelt von der dunklen Seite des Überlebenskampfes: Wahn, Paranoia und dem verzweifelten Drang nach Kontrolle", beschreibt Fin Kennedy die Essenz seines Stückes Dreizehn Leben (Übersetzung: Anna Opel). Mit seiner neuen Fassung des Klassikers "Das Floß der Medusa" von Georg Kaiser macht er sich frei von geschichtlichen Bezügen und wendet den Blick stattdessen in eine mögliche Zukunft. Die Kinder, die sich auf dem Boot schwören, nie so grausam zu handeln wie die Erwachsenen, bekriegen sich schließlich mit der gleichen Brutalität. Ist die menschliche Natur böse? Wie weit gehen wir, um zu überleben?

23.02.2016