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© Gunnar Geller
Am 30. Januar feiert die Komische Oper Berlin die Premiere von Oscar Straus' Operette Eine Frau, die weiß, was sie will (Manon). Besagte Dame wird von keiner geringeren als der frisch gebackenen Faust-Preisträgerin Dagmar Manzel gespielt; gemeinsam mit Max Hopp springt sie allerdings noch in die 29 anderen Rollen, die das Stück zu bieten hat. Das Orchester sitzt mit großen Ohren ebenfalls auf der Bühne und wird so zum Zeugen intimster Gespräche. Diese verrückte Tour de Force wird von Barrie Kosky in Szene gesetzt, während Adam Benzwi die musikalische Leitung übernimmt.
Glamour-Queen Manon Cavallini ist eine von allen Männern umschwärmte Operettendiva. Auch Raoul Severac ist ihr erlegen – sehr zum Unmut der jungen Lucy, die Hals über Kopf in den schmucken Junggesellen verliebt ist. Sie bittet den Bühnenstar daher, auf Raoul zu verzichten und ihn ihr zu überlassen. Was sie nicht weiß: Manon ist ihre Mutter!
Äußerst verzwickte Familienverhältnisse brodeln also hinter den Kulissen des schillernden Operettenbetriebs, wo ohnehin der schöne Schein regiert. Wen wundert es da noch, dass das auf der Bühne platzierte Orchester zum Zeugen intimster Gespräche wird oder dass hier der Backfisch Lucy von Max Hopp verkörpert wird – und Dagmar Manzel nicht nur Manon, sondern auch gleich deren zahlreiche Fans und Verehrer spielt?
Der Wiener Oscar Straus, in den 1920er und 30er Jahren einer der bekanntesten Operetten- und Filmkomponisten, am Berliner Überbrettl-Kabarett Komponistenkollege von Arnold Schönberg und im amerikanischen Exil auch in Hollywood erfolgreich, schuf in seiner Operette neben flotten Märschen und stürmischen Walzern so unvergleichliche Chansons wie "Die Sache, die sich Liebe nennt" und "Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben?" Sie soll es. Denn eine Frau, die weiß, was sie will!
17.12.2014
Stücke zu dieser Nachricht:
Eine Frau, die weiß, was sie will (Manon)
Autoren zu dieser Nachricht:
Straus, Oscar