Neu bei FBE: Sascha Hawemanns Theaterfassung "Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe"

Sascha Hawemann

 

Am 5. Juni feierte Sascha Hawemanns Bühnenbearbeitung Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe Uraufführung am Hans Otto Theater Potsdam. Die Romanvorlage des italienischen Autors Christian Frascella, nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2013, strotzt vor Kraft und Witz. Sascha Hawemann gelingt es, den charmant rotzigen Ton und die Geschichte des jungen ungehaltenen, haltlosen Ich-Erzählers auf brillante Weise für die Bühne einzurichten. Er schafft ein Stück, das "gleichsam warmherzig, rasant und einfach nur herrlich impertinent ist – ein seltenes Glück, das man suchen muss" (Potsdamer Neueste Nachrichten).

Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe ist eine poetische und zugleich aggressiv realistische Coming-of-Age-Geschichte. Mehr als das ist sie eine politische Geschichte, die von der Europäischen Zeitenwende 89/90 erzählt, einer Zeit der Verunsicherung und des großen Umbruchs. Frascellas Protagonisten verlieren den Halt und versuchen ihn wieder zu finden: Im Glauben, in der Arbeit, im Alkohol oder in der Liebe. Der jugendliche Erzähler ist ein talentierter Verlierer. Dass in seinem Leben nichts rund läuft, die Mutter mit einem jüngeren Tankwart durchgebrannt ist, der Vater gern einen über den Durst trinkt, die Mönchsrobbe furchtbar frömmelt und er selbst auf der Suche nach Anerkennung mit Fäusten und Worten austeilt und doppelt einsteckt – all das scheint dem Jungen gerade recht zu sein. Voller Entschlossenheit rennt er immer wieder los, teilt aus, steckt ein und kommt erst zur Besinnung, als "Chef" eines Tages überraschend zusammenbricht.

24.09.2014

Stücke zu dieser Nachricht:
Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe
Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe

Autoren zu dieser Nachricht:
Hawemann, Sascha
Frascella, Christian