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Neu bei FBE: "Runnin' blue" von Anouk Saleming

Foto: M. Stijger

 

Die Zeit tickt! Afram wartet. Er wartet auf Merle. Warum ist sie noch nicht da? Wenn sie nicht gleich kommt, wird er in das Flugzeug steigen und nach Ghana fliegen, so wie es sein Vater ihm vorschreibt. Das Schicksal soll entscheiden! 30, höchstens 40 Minuten kann er noch warten ... tick tack tick tack. Hat sie denn seinen Brief nicht gelesen? Merle rennt, sie rennt so schnell sie kann. Sie muss Afram noch rechtzeitig erreichen. Sie lässt die Wohnungstür offen stehen, kriegt das Fahrradschloss nicht auf, baut fast einen Unfall mit einem Mopedfahrer, sie rennt bei Rot über die Ampel ... ein Polizist hält sie auf. Aber sie hat doch nur noch wenige Minuten ... tick tack tick tack. Ein Verlust, eine neue Begegnung, eine Katastrophe, aber auch ein einzigartiger Moment - alles passiert in wenigen Sekunden.
Die Zeit rennt, sie stiehlt. Und immer nur die schönen Dinge: Afram ist fort und sein Flugzeug stürzt ab. Das kann doch nun nicht ihre Geschichte gewesen sein. Und alles beginnt von vorn: Merle, beeil dich! Du hast nur noch 30, höchstens 40 Minuten ... tick tack ...

Kann man das Schicksal selbst in die Hand nehmen oder ist alles bereits vorherbestimmt? Haben unsere Entscheidungen einen Einfluss auf das große Ganze? Wir begegnen in Anouk Salemings Stück Runnin' Blue einer Gruppe unterschiedlicher Jugendlicher, die sich in der immer gleichen, sich wiederholenden halben Stunde begegnen – kurze flüchtige Momente, die sich auch ganz anders hätten abspielen können. Wer kann das schon wissen? Klug, rasant und humorvoll verwebt Saleming die drei verschiedenen Versionen einer Geschichte miteinander und erzeugt durch den Aufbau der Handlung eine fesselnde Dynamik. Die Geschichte und die Form der Narration erinnern sehr stark an den Film "Lola rennt", der Anouk Saleming inspirierte. Was hätten kleinste Veränderungen ausgemacht? Man hätte andere Menschen getroffen, andere Einflüsse erlebt und wäre dadurch wohl auch zu einem anderen Menschen geworden. Runnin' Blue beschreibt verschiedene Lebensentwürfe in einem sich kollidierenden Nebeneinander.

17.12.2012

Autoren zu dieser Nachricht:
Saleming, Anouk