"Happy End" von Kurt Weill und Bertolt Brecht in Heidelberg

Verbrecherkönige treffen auf Heilsarmee: Am Theater Heidelberg hat am 5. April Happy End von Kurt Weill, Dorothy Lane und Bertolt Brecht Premiere. Mit diesem Stück knüpften die Autoren an den Erfolg der "Dreigroschenoper" an. Philip Tiedemann inszeniert die Komödie mit Musik unter der musikalischen Leitung von Hajo Wiesemann im Heidelberger Opernzelt als "menschliches Puppentheater".

Was passiert, wenn eine Heilsarmistin und ein Gangsterboss sich ineinander verlieben? Klar, es gibt ein Happy End. Das Gute siegt, das Schlechte geht unter. Doch bis es so weit ist, gilt es noch einige Hindernisse zu überwinden.

In Bills Ballhaus treffen sich in den Tagen vor Weihnachten Kleine und Große der Unterwelt von Chicago. Auch die Dame in Grau, die Königin aller Verbrecher, ist dort. Der ideale Ort für Lilian, Leutnant der Heilsarmee, um zu missionieren. Unversehens wird Lilian zur Zeugin eines Mordes, während sie einen Whiskey auf Bills Einladung trinkt. Als die Polizei sie verhört, sagt sie für Bill aus.

Gleichzeitig wird in Bills Ballhaus ein neuer Coup vorbereitet. Bill fällt die wichtigste Aufgabe zu: Er soll die Depots einer Bank ausräumen. Lilian, die von der Sache Wind bekommen hat, hält ihn von seiner Arbeit ab. Leider ist mit der Dame in Grau nicht zu spaßen: Sie fürchtet, dass Bill ein Verräter ist und verlangt von den anderen, ihn zu erledigen.

Am Heiligen Abend treffen Verbrecherbande und Bekehrungstruppe aufeinander und Lilian hält eine flammende Predigt. Am Ende bleibt allen Gangstern nur noch der Eintritt in die Heilsarmee, obwohl: "Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?"

Die Lieder aus Happy End, einer Persiflage auf Hollywood und Krimi-Kino der 20er Jahre, gehören längst zum klassischen Musical-Repertoire: die Ballade vom Surabaya Johnny, der Song von Mandelay, der Bilbao Song, das Lied von der harten Nuss oder der Sailor Tango.

Weitere Aufführungen: 8.04., 13.04., 14.04., 23.04., 10.05., 13.05., 28.05., 31.05. sowie 8.06.2012.

03.04.2012

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Weill, Kurt