Neu bei FBE: "Ich verschwinde" von Arne Lygre

Arne Lygre gehört zu den aufregendsten norwegischen Schriftstellern und ist u. a. Autor von Ich verschwinde und Tage unter.

 

In Arne Lygres jüngstem Stück, dem gleichermaßen apokalyptischen wie poetischen Psychothriller Ich verschwinde (in der deutschen Übersetzung von Hinrich Schmidt-Henkel) sind die Figuren von den Beunruhigungen der Gegenwart dominiert. Kriegszustände, Terroranschläge und Umweltkatastrophen schweben drohend über dem Personal, ohne konkret benannt zu werden. Und obwohl im Augenblick alles gerade noch einigermaßen stimmt, wirft die Ahnung des Schrecklichen bereits ihre Schatten voraus.

In einer surrealen Katastrophenlandschaft spiegeln sich die real anwesenden Spieler geradezu zwanghaft in Situationen und Schicksale Abwesender, deren Not sie sich vorstellen und sprachlich erst erschaffen. Und das, obwohl sie wissen, dass das Leid der anderen, trotz aller Empathie, in der Konsequenz nicht teilbar ist. Auf diese Weise erkunden sie die eigenen Optionen im Unglücksfall und die universellen Bedingungen ihres eigenen Glücks. Beides gehört zusammen.

Ich verschwinde ist ein komplexes Stück über die unsichtbaren Verbindungen der Menschen im Zeitalter existentieller Erschütterungen. Das Stück ist noch frei zur deutschsprachigen Erstaufführung.

Am Stadttheater Bern kann man ab dem 17. April ein weiteres Stück von Arne Lygre sehen: Tage unter, eine düstere Parabel auf die soziale Disposition des Menschen, in der Regie von Oliver Bachmann als Schweizer Erstaufführung.

Weitere Termine von Tage unter am Stadttheater Bern: 17., 25.4., 16. und 30.5.2012.

27.03.2012

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Tage unter
Ich verschwinde

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Lygre, Arne