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Pflüger, Andreas
Andreas Pflüger (* 23. August 1941 in Basel) komponierte zahlreiche kammermusikalische Werke, ca. 20 Kompositionen für Orchester, zwei Ballette und acht...


Willaschek, Wolfgang
Wolfgang Willaschek ist Dramaturg und Autor. Als Leitender Dramaturg war er u.a. bei den Salzburger Festspielen, der Hamburgischen Staatsoper, dem...


 

Romulus der Große

Oper in zwei Akten, sieben Szenen,
einem Intermezzo und einem Prolog
nach der ungeschichtlichen historischen Komödie von Friedrich Dürrenmatt
Musik von Andreas Pflüger
Text von Wolfgang Willaschek

3D, 6H
Orchesterbesetzung: Fl (auch Picc), Ob/EHr, Klar in B/B.Klar, Fg, Kfg, Hr I, II, Trp I, II, Pos I, II, A.Sax/T.Sax, Schl, Keyb, VI,II, Va, Vc, Kb
UA: 12.12.2015, Théâtre du Passage Neuchâtel

Ein Bote verkündet: Die Germanen marschieren gen Rom. Doch der Kaiser Romulus hat keinen Kopf für solche Hiobsbotschaften und schickt den erschöpften Boten erst einmal ins Bett. Romulus interessiert in diesem Moment vor allem eins: von welchem Huhn aus seiner Hühnerzucht das Frühstücks-Ei stammt. Während seine Untertanen und Diener:innen Form wahren, fliehen, kämpfen oder zumindest berichten wollen, schmettert der Kaiser alles Förmliche nieder.
Als auch noch der Finanzminister mit der leeren Staatskasse flüchtet, sieht Romulus sich gezwungen die Blätter seiner goldene Lorbeerkrone und nach und nach die wertvollen Büsten und Erbstücke aus dem Thronsaal zu verkaufen. Seine Frau Julia muss dem Ganzen machtlos zusehen. Als die Germanen Rom erreichen, werden die Archive verbrannt, denn zum Abtransport fehlen die Mittel. Und der Kaiser schläft. Cäsar Rupf, Hosenfabrikant und tüchtiger Geschäftsmann, bietet sich an, die Rettung des Kaiserreichs zu übernehmen. Er will die Römer allesamt in Hosen kleiden und das bankrotte Staatsunternehmen sanieren. Dafür fordert er Romulus’ Tochter Rea zur Frau. Während Julia sofort zustimmt, denkt Romulus nicht im Traum daran, seine Tochter für das Überleben des Staates zu verkaufen. Romulus möchte die Weltgeschichte nicht stören, den Feind erwartet er in seinem Schlafgemach.

Dürrenmatts 1948/49 entstandene Tragikomödie wurde 25 Jahre nach dem Tod des Dichters von Komponist Andreas Pflüger und Librettist Wolfgang Willaschek in das vielschichtige Netzwerk einer musikalischen Komödie übertragen.
Die stark geraffte Opernfassung schildert nah am Originaltext eindrucksvoll die Geschichte des machtmüden Kaisers mit der Narrenmaske, der mit lustvoller Resignation dem Niedergang des Römischen Reichs entgegenblickt. Pflüger vertont das groteske Apokalypsen-Spektakel mit seiner gewohnt farbenreichen Polystilistik, die gekonnt zwischen lautmalerischem Gackern, bezaubernden Liebesmelodien und Barock-Parodien oszilliert.

"...und immer wieder den für Pflüger typischen Klangstrom, ein dichtes Geflecht instrumentaler Linien, in die scharfe Akzente wie Axthiebe einfallen."
bz Basel

"Sie müssen Seelenverwandte sein, der Basler Komponist Andreas Pflüger und der Dramatiker Friedrich Dürrenmatt."
Basler Zeitung