Aktuelle Nachrichten

UA: "Sie sagen Täubchen, ich sag Taube" von Sina Ahlers
Am 22.9. ist die Uraufführung von Sie sagen Täubchen, ich sag Taube von Sina...

FAUST-Nominierung für Ebru Tartıcı Borchers
Ebru Tartıcı Borchers ist für ihre Inszenierung von Maya Arad...

Doppelt gemoppelt: Berlin und Bremen zeigen Stücke von Gwendoline Soublin am 23.9.
Gleich zwei Stücke von Gwendoline Soublin, Deutsch von Corinna Popp, feiern...

Shortlist zum Deutschen Buchpreis mit "Vatermal" von Necati Öziri
Der Roman Vatermal von Necati Öziri wurde für den Deutschen Buchpreis...

Österreichischer Musiktheaterpreis für "La Cage aux Folles" Volksoper Wien
Die Produktion von La Cage aux Folles der Volksoper, Wien, inszeniert und...

UA: "Mascha K. (Tourist Status)" von Anja Hilling am Schauspiel Frankfurt
Am 22. September wird Mascha K. (Tourist Status) von Anja Hilling am...

ÖE: "Einfach das Ende der Welt" von Jean-Luc Lagarce am Kosmos Theater Wien
Am 6.9. ist die österreichische Erstaufführung von Einfach das Ende der Welt....

Rückblick: "Der Mann, der Sherlock Holmes war" (Schubring / Adenberg) Theater Bielefeld
Am 03.09.2023 hatte Der Mann, der Sherlock Holmes war (Musik von Marc...

DSE: "Schlipse" von Anders Duus am Theater Ulm
Am 17.9. feiert Schlipse von Anders Duus, Deutsch von Jana Hallberg, seine...

"Backbeat" (Softley / Jeffreys) am Altonaer Theater in Hamburg
Das Beatles-Musical Backbeat von Iain Softley und Stephen Jeffreys ist nach...

"Hedwig and the Angry Inch" (Trask / Mitchell) am Staatstheater Augsburg
Das Rockmusical Hedwig and the Angry Inch feiert am 15.09.2023 in der Regie...

3x Woyzeck (Waits / Wilson / Brennan) im September
Im September stehen gleich drei Premieren von Woyzeck (Wilson/Waits/ Brennan)...

DE: "Am Anfang war die Waffe" von Amir Gudarzi am Theater Münster
Am 1.9. ist die deutsche Erstaufführung von Am Anfang war die Waffe am...

Hörspiel: "Days of Nothing" von Fabrice Melquiot im MDR
Als artist-in-residence trifft der Schriftsteller Rémi an einer Schule auf...

DSE: "Zeit für Freude" von Arne Lygre am Theater Oberhausen
Am 13. Oktober hat Zeit für Freude (aus dem Norwegischen: Hinrich...

UA: "Raumrauschen" von Matin Soofipour Omam am Staatstheater Karlsruhe
Am 4.10. feiert Raumrauschen seine Uraufführung am Badischen Staatstheater,...

UA: "Euromüll" von Ivana Sokola am Hessischen Landestheater Marburg
Am 7.10. feiert Euromüll von Ivana Sokola Uraufführung am Hessischen...

DSE: "Tod eines talentierten Schweins" von Roman Sikora am Theater Magdeburg
Am 6. Oktober hat Tod eines talentierten Schweins von Roman Sikora am Theater...


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Bild von Walter KolloKollo, Walter

Walter Kollo wurde am 28. Januar 1878 in Neidenburg (Ostpreußen) geboren und sollte ursprünglich Kaufmann werden. Mit Unterstützung mütterlicherseits durfte er aber in Sondershausen und Königsberg Musik studieren. 1910 kam er nach ersten Kapellmeisterjahren in Stettin nach Berlin, wo der junge Komponist seine wahre Heimat fand. Aus bescheidenen Anfängen kleiner Gelegenheitskompositionen entwickelte er sich zum populären Meister des Berliner Volkstons und wurde neben Paul Lincke, Victor Hollaender, Jean Gilbert und Rudolf Nelson berühmtester Musiker Berlins, dessen Musik Sentimentalität, ungekünstelte Einfachheit und schmissige Lebenslust in unvergleichlicher Weise verbindet.

Sein erster wichtiger Textdichter war Hermann Frey, ein Berliner Original. Zusammen schrieben sie Evergreens wie "Immer an der Wand lang", "Max, du hast das Schieben raus" oder "Nach meene Beene is ja janz Berlin verrückt". Natürlich wandte sich Kollo nach seinen ersten Erfolgen dem Theater zu. Eine große Zahl Operetten, Possen und Revuen zeugt von Kollos unerschöpflichen Produktivität. 1910 pachteten Carl Meinhard und Rudolf Bernauer das "Berliner Theater" in der Charlottenstraße. Sie beabsichtigten, die alte Berliner Posse (Kalisch, Glasbrenner u.a.) wieder aufleben zu lassen, die sich sehr viel frecher als die sentimentale, verfeinerte Wiener Operette zeigte. Als Komponist verpflichteten sie Walter Kollo, der soeben durch seine volkstümlichen Schlager "Komm hilf mir mal die Rolle drehn" und "Es sang der kleine Finkenhain" populär geworden wurde. Die erste Novität hieß "Große Rosinen" und traf ins Schwarze. "Pauline geht tanzen" und "Mädel jung gefreit" breiteten sich wie Strohfeuer aus. Es folgten Filmzauber, eine Parodie auf den Stummfilm, mit Lisa Weise und Oskar Sabo. "Untern Linden, Untern Linden" und "Kind, ich schlafe so schlecht" blieben bis heute populär. 1913 erreicht die Aufführungswelle ihren Höhepunkt mit Wie einst im Mai.

Obwohl Kollos kompositorische Meisterschaft bewiesen war und er nicht wie viele seiner Komponistenkollegen emigrieren musste, nahm seine Popularität wie sein wirtschaftlicher Erfolg ab, wofür nicht zuletzt das Nazi-Regime verantwortlich war. Goebbels bezeichnet seine Musik als "Asphaltmusik". Komponierte Kollo früher eine neue Operette in wenigen Wochen, benötigt er jetzt Jahre und ebenso lange, sie unterzubringen. Ein Angebot Ernst Lubitschs, nach Hollywood zu kommen, lehnt er ab. Ein Leben außerhalb Berlins kann er sich nicht vorstellen. Mehr und mehr vereinsamt stirbt er am 30. September 1940 in Berlin mit einer Schuldenlast von 400 000 Reichsmark.

 

Die Männer sind mal so

Musikalischer Schwank in 3 Akten
von Theo Halton und Rideamus
Musik von Walter Kollo
6D, 6H, (sämtliche Gesangsrollen können mit singenden Schauspielern besetzt werden)
Orchesterbesetzung: Fl I, II, Ob, Klar I, II, Fg, Hr I, II, Trp I, II, Pos, Schl, Hrf, Vl I, II, Va, Vc, Kb
UA: 04.01.1933, Schiller Theater Berlin

Psychoanalytiker Dr. Max Lüdeke und Ehefrau Wanda haben Nachwuchs bekommen. Beide möchten bei der Erziehung ihres Erstgeborenen nichts verkehrt machen. Doch am Tag der Taufe geraten sie mit der Kinderfrau aneinander, die daraufhin fristlos kündigt. Anlässlich der Familienfeier haben sich Wandas Eltern, Adolf und Ottilie Grönau, sowie ihre Schwester Margot angekündigt. Die Freude über den ersten Enkel ist groß, Vater Grönau sonnt sich stolz im Glanz einer, nämlich seiner perfekten Familienidylle. Sorgen bereitet ihm nur Tochter Margot, die noch unter die Haube muss. Als Schwiegersohn hat er sich Lüdekes Assistenten, Dr. Alexander Schlichte, ausgesucht. Doch Margot denkt weder ans Heiraten noch an Schlichte. Vergangenes Jahr hat sie bei einem Berlin-Besuch auf einem Ball einen Mann kennengelernt, den sie seither aber nicht wiedergesehen hat.

Jener junge Mann, Rechtsanwalt Dr. Gert Riemann, wird von einem eifersüchtigen Rivalen verfolgt. Der spärlich bekleidete Gert findet in der Wohnung der Lüdekes Zuflucht und die Uniform der Kinderfrau. Bevor er sich wieder aus dem Haus schleichen kann, wird er von Lüdeke entdeckt, der ihn prompt für das neue Kindermädchen Hortense hält. Gert fügt sich in seine Rolle, will aber die erste Möglichkeit zur Flucht nutzen. Schließlich bleibt Gert freiwillig, hat Margot so besser im Blick. Denn mit Freiherr von Hahn ist ein weiterer Verehrer der jungen Dame aufgetaucht ...

Die Männer sind mal so ist ein temporeicher Familien-Schwank, der viel Situationskomik und durchweg dankbare Rollen bietet, mit der Figur des Gert natürlich eine Paraderolle für einen jungen Buffo. Die Musik enthält amüsante, zum Teil parodistische Duette und Ensemble-Nummern.

Die Aufführungsrechte für dieses Werk vertritt Felix Bloch Erben im Auftrag der Edition Meisel GmbH, Berlin.