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Der Abschiedsbrief
03.10.2024, Karlsruhe, Kammertheater

Die Einladung
16.05.2024, Frankfurt am Main, Die Komödie

Warte nicht auf den Marlboro-Mann
12.04.2024, St. Louis, MO, Upstream Theater

Der Fürst von Pappenheim
09.12.2023, Annaberg-Buchholz, Eduard-von-Winterstein-Theater

Die Orestie
08.12.2023, München, Residenztheater

Die Burg der Assassinen
08.12.2023, Aachen, Theater

Lazarus
01.12.2023, Kiel, Theater

Siri und die Eismeerpiraten
05.12.2023, Wien, Theater der Jugend

Euromüll
07.10.2023, Marburg, Hessisches Landestheater

Kopenhagen-Trilogie
02.06.2023, Frankfurt am Main, Städtische Bühnen


Beyzaie, Bahram

Bahram Beyzaie, geboren 1938 in Teheran, lebt seit 2010 im amerikanischen Exil und lehrt an der Stanford Universität. Seine Eltern gehörten der Glaubensgemeinschaft der Baha’i an. Nach Beginn eines Studiums der Persischen Literatur befasste sich Beyzaie mit der Geschichte des persischen Theaters und der vorislamischen Kultur. Er gilt als einer der bekanntesten, produktivsten und einflussreichsten Autoren Irans. Als Filmregisseur ist er weit über die Grenzen seines Heimatlandes bekannt und zählt zu den Pionieren der sogenannten „iranischen Nouvelle Vague“. Von seinen über 50 Theaterstücken gehören einige zum festen Kanon des iranischen Theaters. Yazdgerds Tod wurde 1981 von Beyzaie selbst verfilmt. Zu seinen weiteren Theatertexten gehören u. a. „Kalâts Belagerung“, „Sindbads achte Reise“, „Die tausendunderste Nacht“ sowie „Afra oder Der Tag vergeht“.

 

Yazdgerds Tod

(مرگ یزدگرد)
Deutsch von Golbarg Zolfaghari
2D, 5H

Der König ist tot. Das Land in Kriegswirren versunken. Die Feinde des Reichs stehen an den Landesgrenzen. Lässt sich angesichts des generellen Chaos’ überhaupt rekonstruieren, wie der Herrscher zu Tode kam? Die Leiche liegt in einer unbedeutenden Mühle, die Generäle des Hofs sind herbeigeeilt, die Müllersfamilie sitzt auf der Anklagebank. Ein packender Krimi beginnt: Wer ist schuldig? Wer sagt die Wahrheit? Ist die Identität des Toten überhaupt sicher? Der Mann habe in der Mühle Unterschlupf gesucht, ohne sich zu erkennen zu geben, sagt der Müller. Er habe sich seiner Regierungsverantwortung entzogen, sagt die Müllersfrau. Er habe sie angefleht, ihn umzubringen, sagt die Tochter. Oder war es doch ganz anders und im Mehlstaub liegt nicht der Herrscher, sondern der tote Müller?

Der Text, voller Wendungen und zunehmend atemloser Rollenwechsel, handelt von Herrschaft, Klassenunterschieden und Orientierungslosigkeit angesichts einer multiperspektivischen Berichterstattung.

„Das Stück von Beyzaie (im Iran als ‚persischer Shakespeare‘ bezeichnet) besitzt die Spannung eines Krimis und die Anordnung eines Brechtschen Lehrstücks. Zugleich verhandelt es in wuchtigem Sprachduktus das Verhalten der Mächtigen und die Macht des Erzählens.“ Theater heute