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Mit 3 Tony Awards ausgezeichnet: "Appropriate" von Branden Jacob-Jenkins
Am 16. Juni wurden in New York die Tony Awards 2024 verliehen. Appropriate...

Uraufführung: "Firnis" von Philipp Löhle
Am 7. Juni war die Uraufführung des Auftragswerks Firnis von Philipp Löhle am...

Stellenausschreibung: Assistenz Dramaturgie / Lektorat (w/m/d)
Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG ist der älteste deutsche Bühnenverlag. Wir...

Neu: "Häuslfrau" von Amir Gudarzi
Neu im Programm: Häuslfrau (Das Feuer steckt im Feuer) von Amir Gudarzi....

DSE: Hadrien Raccahs "Die Einladung" an der Komödie Frankfurt
Am 16. Mai feierte Die Einladung von Hadrien Raccah deutschprachige...

Aufnahme von Thomas Zaufkes und Henry Masons "Die Königinnen" veröffentlicht
Im Februar 2024 wurde das Musical Die Königinnen von Thomas Zaufke und Henry...

Drei Gastspiele bei den Autor:innentheatertagen
Wir freuen uns über drei Gastspiele bei den diesjährigen...

Herzlich willkommen, Yasmina Reza!
"Yasmina Reza spießt die Klischees auf, die Tics, die Gewissheiten. Sie...

UA: "Die Liebe auf Erden" von Anja Hilling am Landestheater Altenburg
Am 25. Mai wird Die Liebe auf Erden von Anja Hilling am Theater Altenburg...

UA: "Totenüberlebung" von Jona Spreter an den Münchner Kammerspielen
Am 15.5. ist die Uraufführung von Totenüberlebung an den Münchner...

Arad Dabiri gewinnt den Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2024
Der Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts geht in diesem Jahr an...

"Ein lustvolles Loblied auf die Operette": "Doktor Ox" Premiere am Theater Münster
Am 04.05. feierte die fantastische Operette Doktor Ox von Jacques Offenbach...

Paul Abraham Preis 2024 wird an Susanne Lütje und Anne X. Weber verliehen
Am 07.05. findet im Kranfoyer der Dresdener Staatsoperette die diesjährige...

Rückblick: "Die Staatsoperette Dresden verführt mit Clivia ins Reich der Illusion"
Am 13.04. feierte die Operette Clivia in der Inszenierung von Peter Lund und...

"Die Spielzeugbande" - Neues Hörspiel von Clara Leinemann beim WDR
Seit dem 13.04.2024 ist Die Spielzeugbande, das diebische Hörspiel für Kinder...

UA: "Wildbestand oder on einer, die auszog, eine Zukunft zu finden"
Am 21. April feiert Wildbestand oder Von einer, die auszog, eine Zukunft zu...


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Bild von Klaus ChattenChatten, Klaus

Klaus Chatten wurde 1963 in Lennestadt/Nordrhein-Westfalen geboren. Nach seinem Studium der Romanistik, Germanistik und Sportwissenschaften an der Freien Universität Berlin besuchte er ab dem Jahr 1983 das Max-Reinhardt-Seminar in Wien.

Daraufhin folgte ein Ruf an das Actors und HB Studio in New York, wo er bei den Oscar- und Tony-Award-Gewinnern Mike Nichols, Sandy Dennis und Uta Hagen studierte.

Chatten ging an führende deutsche Schauspielhäuser (Schiller Theater, Maxim Gorki Theater, Deutsches Theater Berlin). Er arbeitete mit dem russischen Regisseur Anatolij Wassiljew und in mehreren Produktionen mit Alexander Lang zusammen. Zwischen 2004 und 2006 war er Ensemblemitglied am Gorki Theater. 2009 wurde er für seine Darstellung der Titelrolle in „Der Menschenfeind“ für den Inthega-Preis nominiert.

Gleichfalls ist Chatten Theaterregisseur, der im Jahr 1991 sein Debüt an der Freien Volksbühne Berlin mit der Produktion „Träume“ gab.

1993 begann er die Arbeit an eigenen dramatischen Texten. Seine zumeist tragikomischen Arbeiten kamen am Deutschen Theater Berlin und am Maxim Gorki Theater heraus und hatten an die sechzig Nachspielungen. Seine bisher bekanntesten Werke sind Unser Dorf soll schöner werden (Englische EA am Royal Exchange Theatre Manchester) und Sugar Dollies (UA am Gate Theatre London).

Er ist Preisträger des Alfred-Döblin-Preises, des Literarischen Colloquiums, des Literaturpreises des Berliner Senats und der Villa Aurora in Los Angeles.

Chatten verfasst Drehbücher für die Kinoleinwand und fürs Fernsehen. Mit seinem Film „Stille Nacht“, der mit den Darstellern Jürgen Vogel, Maria Schrader und Ingrid Caven mit großem Erfolg im Wettbewerb der Berlinale lief, gewann er den Alfred-Bauer-Preis. Am vermutlich bekanntesten ist er für seine Zusammenarbeit mit den Regisseuren Dani Levy und Wolfgang Becker („Good-bye, Lenin“).

Seit 2006 arbeitet Chatten als Schauspiellehrer und ist professioneller Trainer für Kino und Fernsehen. 2014 wurde einer seiner Studentinnen an der American Academy of Dramatic Arts in New York als Studentin für das Fach Schauspiel aufgenommen.

Ab 2008 hat er bis dato fünfzig Theaterstücke aus dem Englischen übertragen. Er ist der deutsche Übersetzer von Noel Coward.

Klaus Chatten wurde sowohl als Schauspieler als auch als Dramatiker mehrfach im Jahrbuch „Theater heute“ ausgezeichnet.

 

Wir lagen vor Madagaskar

2D, 3H
UA: 11.03.1995, Bremer Theater Bremen

Im Mittelpunkt des Stückes stehen die Glückssucher Ivo und Lula. Weggefährten der beiden sind ein sonnenverbranntes Ehepaar, ein Großvater in Frauenkleidern, ein tanzender Affe, der Kater Lassie, Telefon und Fernsehapparat.

Die Immunschwächekrankheit AIDS – als Symbol für die Allgegenwart des Todes – ist Anlass einer Be- und Hinterfragung gesellschaftlicher und zwischenmenschlicher Wertvorstellungen und Erwartungshaltungen.

Das Stück versucht, die vordergründige Ikonisierung und Mystifizierung schwulen Leids zu vermeiden und stellt stattdessen den Versuch an, vermeintliche Opfer wieder zu Tätern ihres Schicksals zu machen.

Wir lagen vor Madagaskar ist eine Komödie über die Banalität und Brutalität unseres Alltags, eine Tragödie zwischen Wirklichkeit und Traum und eine kurze Geschichte über das Erwachen.

"Das ganze Stück hält eine seltsam gelöste Balance zwischen Farce und Verzweiflung. (…) So besitzt diese Aufführung mehr Dezenz, ist der traurigen Thematik angemessener, als es der Gesangsrohling 'Wir lagen vor Madagaskar' vermuten lässt - was für den in Berlin lebenden Autor Klaus Chatten und im besonderen für diese Augsburger Inszenierung spricht." - Augsburger Allgemeine, 30.09.1996

"Starkes Stück. (…) Klaus Chatten zeichnet konturenscharf eine Kleinbürgerhölle in einer Kleinstadt. Mit Vergnügen folgt man den Dialogen. (…) Ein interessantes Thema mit einer klaren Handlung, dazu exakt umrissene Figuren und außerdem noch Ausflüge in Träume vom besseren Leben. Das alles erweitert die naturalistische Studie hin zum Surrealistischen." - Giessener Allgemeine Zeitung, 15.03.1995

"Klaus Chatten hat das Stück 'Wir lagen vor Madagaskar' geschrieben, und es ist klar, dass es von der Pest handelt. Von der Pest AIDS. Von der Pest der Unfähigkeit miteinander zu reden. Von der Pest Einsamkeit. Eine mit Fantasy- und Albtraum-Einsprengseln garnierte Tragikomödie mit bitterernsten Hintergrund. (…) Im dritten Teil stellt sich im ganze Versagen der Hauptfigur die finale, humanistische Verletzlichkeit ein, die in diesem Genre seit Cyril Collards Film 'Wilde Nächte' oder Tony Kushners Stück 'Engel in Amerika' eigen ist." - Bremer Anzeiger, 18.03.1995