Schauspiel: Ankommen – Erzählungen aus der Mitte der Gesellschaft
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Junges Theater: Demokratie & Widerstand
In den Stücken und Stoffen von Sergej Gößner, Clara Leinemann, Valerie Wyatt...
"La Cage aux Folles": Premiere am Gärtnerplatztheater in München
"I am what I am!" La Cage aux Folles von Jerry Herman und Harvey Fierstein...
"Wie werde ich reich und glücklich?": Premiere am Theater Münster
Am 22. Februar hat Wie werde ich reich und glücklich? von Mischa Spoliansky...
"Vatermal" von Necati Öziri - Premiere in Köln
Am 7. Februar hatte die Adaption von Necati Öziris Roman "Vatermal" am...
UA: Philipp Löhles "Das deutsche Haus"
Am 25. Januar war die Uraufführung von Phillip Löhles neuem Stück Das...
"Stück der Stunde": UA von Arad Dabiris "DRUCK!"
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Neu bei FBE: Simone Saftig
Herzlich willkommen, Simone Saftig!
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Berliner Theatertreffen: "Unser Deutschlandmärchen" von Dinçer Güçyeter
Unser Deutschlandmärchen von Dinçer Güçyeter ist in der Inszenierung von...
Familienkonflikte im Musiktheater: Eine Auswahl
Wolfgang Böhmer, Peter Lund
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Schauspiel: Familiendramen
Lars Werner
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Vielfältige Familienmodelle im Jungen Theater: Eine Auswahl
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UA: Necati Öziris "Vatermal" am Maxim Gorki Theater
Am 21. Dezember war die Uraufführung von Necati Öziris Vatermal am Maxim...
Kiepenheuer und Felix Bloch Erben beginnen Kooperation
Die beiden in Berlin ansässigen Theater- und Medienverlage Gustav Kiepenheuer...
![]() | Bouchaud, Jean |
Jean Bouchaud wurde 1936 in Marseille geboren. Später zog er nach Paris, um dort als Assistent im Architektenbüro, als Offiziersanwärter auf einem Handelsschiff der Compagnie Générale Transatlantique und als Angestellter bei einer Speditionsfirma zu arbeiten. Da er schon immer vom Schauspielerberuf begeistert war, meldete er sich bei der Charles-Dullin-Schule an, damals unter der Leitung von Jean Vilar. Anschließend wird er zur Prüfung der Ecole Supérieur de Théâtre (Rue Blanche) zugelassen. Parallel dazu nimmt er Schauspielunterricht bei Jacques Lecoq.
Er fängt sein Schauspielmetier in der damals sogenannten "theatralischen Dezentralisierung" an, in der er viele klassische Rollen spielt und mit Regisseuren wie Roger Planchon, Jean Vilar, Antoine Bourseiller, Jo Tréhard arbeitet. Nach einer beeindruckenden Rolle als Figaro in der "Hochzeit des Figaro" am Théâtre de l’Est Parisien beginnt Bouchaud für das Theater zu schreiben, und so entsteht "Les Caisses qu’est-ce?" am Théâtre de Caen, dann am Théâtre La Bruyère.
Von diesem Zeitpunkt an spielt, schreibt und inszeniert er ununterbrochen für Theater, Kino und Fernsehen. Einige seiner Stücke wurden mit Preisen ausgezeichnet, darunter "Le Gros oiseau" (Prix Courteline de la S.A.C.D.), Das Geschenk (Un drôle de cadeau, Prix des "U" und Prix de la Meilleure Création d’une Pièce francaise décerne par le Syndicat de la Critique).
(Noel au balcon)
Deutsch von Astrid Windorf
4D, 3H
Jérôme Le Moult ist eine durch und durch tragikomische Person. Angefangen bei seinem Nachnamen, der klingt wie das Muh einer treudoofen Kuh, über seine hoffnungslos ungeschickten Kontaktversuche bei alleinstehenden jungen Frauen bis zu seinem Job als Autor drittklassiger TV-Abenteuerserien ist bei ihm nichts so wie es sein sollte. Zu allem Überfluss steht jetzt auch noch Weihnachten vor der Tür.
Jérômes Haushälterin bittet ihn, ihren Säugling am Heilig Abend zu hüten, weil sie ein Rendezvous mit ihrem neuen polnischen Freund hat. Entrüstet lehnt er ab, kommt aber schon bald in die Situation, dass er ein Baby braucht: Die entzückende Vollwaise Ines, die er durch einen abstrusen Zufall kennen gelernt hat, hält ihn für einen rührenden alleinerziehenden Vater und möchte mit ihm und dem Baby das Fest der Liebe gemeinsam feiern.
Da Jérôme sich diesen trauten Abend mit Ines auf keinen Fall entgehen lassen möchte, die Haushälterin aber bereits andere Pläne hat, ruft er kurzerhand bei der Fürsorge an, um für Heilig Abend ein Kind "auszuleihen". Da er der Vertreterin der Fürsorge bei ihrem Besuch gestanden hat, dass er selbst keinen Vater mehr hat, schickt diese ihm statt eines Kindes einen störrischen Rentner zum Weihnachtsfest. Die von Jérôme, dem einfallslosen Drehbuchautor, selbst inszenierte Weihnachtsparty entwickelt sich zum Alptraum, aus dem er glücklicherweise bald wieder erwacht.
Jérôme klärt Missverständnisse und gutgläubige Vermutungen zu seinen Gunsten grundsätzlich nicht auf und lügt obendrein das Blaue vom Himmel herunter, um seine Ziele zu erreichen. Er ist hinterhältig und skrupellos, aber alles andere als geschickt. So empfindet man in dieser überdrehten Komödie trotz aller Lügen und Tricks schließlich auch noch Mitleid mit Jérôme und wünscht ihm, dass er – gegen alle Wahrscheinlichkeit – den Weihnachtsabend gemütlich mit Ines auf dem Sofa verbringen kann.