Neu bei FBE: Lars Werner mit "Gewalt erben"
Herzlich willkommen, Lars Werner! Mit Gewalt erben stellt der Autor sein...
Neu: Charivari 24/25
Charivari 24/25: Unser neues Verlagsprogramm für die Spielzeit 2024/25 können...
UA: "Die Legende von Sleepy Hollow" von Philipp Löhle am Staatstheater Nürnberg
Am 8. November wurde Philipp Löhles neues Stück Die Legende von Sleepy Hollow...
Deutscher Jugendliteraturpreis für Eva Rottmann
Wir gratulieren Eva Rottmann! Kurz vor dem Rand hat den Deutschen...
"Die Entführung der Amygdala" von Anna Gschnitzer an der Berliner Schaubühne
Am 15. Oktober war die Premiere von Anna Gschnitzers Stück "Die Entführung...
Nominiert für den Deutschen Kindertheaterpreis 2024: Matin Soofipour Omam
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Vielfach ausgezeichnet: Deutscher Musical Theater Preis 2024
Am Montag, 21. Oktober 2024, wurde im Theater des Westens in Berlin der...
Presserückblick: "Lazarus" am Hans Otto Theater
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DSE: "Der Abschiedsbrief" von Audrey Schebat am Kammertheater Karlsruhe
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UA: "Der Grund. Eine Verschwindung" von Sokola//Spreter am Nationaltheater Mannheim
Am 28.9. war die Uraufführung von Der Grund. Eine Verschwindung des...
Goetz, Curt |
1888 in Mainz geboren, zählt Curt Goetz zu den wichtigsten Vertretern der gehobenen deutschen Boulevardkomödie und des brillant geschriebenen Konversationsstücks. Bei der pointierten Ausarbeitung der Dialoge dürften dem Autor seine Erfahrungen als Schauspieler sicherlich ebenso geholfen haben wie bei der Dramaturgie seiner well-made-plays.
Standen am Anfang seiner schriftstellerischen Karriere Einakter im Mittelpunkt, etablierte er sich ab 1921 auch als Autor abendfüllender Stücke, wobei er sich viele Hauptrollen quasi "auf den Leib" schrieb z. B. Hokuspokus (1927) oder Dr. Med. Hiob Praetorius (1932).
In den 30er Jahren schrieb er vermehrt Drehbücher und produzierte Filme. 1939 emigrierte er gemeinsam mit seiner Frau Valerie von Martens in die Vereinigten Staaten. Ab 1945 lebte er in der Schweiz, wo er am 12.
September 1960 starb.
Im Auftrag von Felix Bloch Erben bearbeitete Curt Goetz den bekannten Schwank Der Raub der Sabinerinnen. Diese Fassung zählt noch heute zu den beliebtesten Bearbeitungen dieses Werkes.
Curt-Goetz-Gesellschaft e. V. (externer Link)
Eine erbauliche Begebenheit
8D, 9H, (darunter 12 Kinder im Alter von 3 bis 16)
Der Oberlehrer Professor Traugott Hermann Nägler herrscht mit eiserner Hand über seine Frau und die 12-köpfige Kinderschar. Der bigotte Moralist lässt nicht mit sich spaßen, und mehr als einmal dient ihm der Rohrstock als schlagendes Argument zur Durchsetzung von Disziplin und Ordnung. Keinen Fehltritt lässt er gelten – so auch nicht bei der eigenen Schwester, die mit 16 ein uneheliches Kind gebar und auf sein Betreiben hin verstoßen wurde. In der Fremde allerdings hat sie ihr Glück gemacht. Nun, da sie verstorben ist, und auch ihr "Bastard"
vor einigen Jahren das Zeitliche segnete, rächt sie sich am Bruder mit einem pikanten Vermächtnis: Tochter Innocentia, gerade mal 16, wird zur Universalerbin des stattlichen Vermögens der toten Tante, wenn sie bis zu ihrem 17. Geburtstag Mutter eines unehelichen Kindes wird. So trägt es der Pfarrer vor, der jenes unsägliche Ansinnen ein
Kläuselchen nennt. Dem Professor fällt vor Schreck der Zwicker in den
Spinat. Entrüstet lehnt man ab, doch als das Ehepaar alleine ist, beginnt der Vater, das Fell des Bären zu verteilen, bevor er erlegt wurde. Da kommt der tumbe Ingenieur Krafft gerade richtig, der um die Hand der ältesten Tochter anhält – zumal, als sich durch ein paar Missverständnisse andeutet, das Mädchen könne in anderen Umständen sein. Ist sie zwar nicht, aber Krafft ist, Ergebnis einer Jugendsünde, allein erziehender Vater eines Knaben – und Innocentia wird auf dem Wege der Eheschließung ganz ehrenhaft Mutter eines unehelichen
Sprosses. Das Erbe kann kassiert werden, Moral und Sitte sind gewahrt.
Im Gegensatz zu den anderen beiden "Begebenheiten" handelt es sich bei der Toten Tante wieder um eine klassische Komödie mit beißend satirischer Gesellschaftskritik. Besonders spaßig ist es, das Bemühen des Professors zu bezeugen, die eigene Bigotterie mit der wachsenden Gier unter einen Hut zu bringen. Das gipfelt darin, dass er dem Bewerber um die Hand der Tochter die vorschnelle Ehe, nicht aber deren Vollzug auszureden versucht.
Der Einakter ist der Vorläufer des berühmten Stücks Das Haus in Montevideo. Die
ausufernde Personnage sollte nicht abschrecken: Wirkliche Charaktere sind lediglich der Professor, seine Gattin, der Pastor, das Mädchen Innocentia und der Ingenieur Kraft. Die restlichen Figuren sind getrost mit Statisterie zu besetzen.
Dieses Stück ist Teil von:
Die tote Tante und andere Begebenheiten
Drei Einakter
4D, 5H