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Schauspiel: Ankommen – Erzählungen aus der Mitte der Gesellschaft
Was heißt es, in einem Land anzukommen, das einem immer wieder suggeriert,...

Junges Theater: Demokratie & Widerstand
In den Stücken und Stoffen von Sergej Gößner, Clara Leinemann, Valerie Wyatt...

"La Cage aux Folles": Premiere am Gärtnerplatztheater in München
"I am what I am!" La Cage aux Folles von Jerry Herman und Harvey Fierstein...

"Wie werde ich reich und glücklich?": Premiere am Theater Münster
Am 22. Februar hat Wie werde ich reich und glücklich? von Mischa Spoliansky...

"Vatermal" von Necati Öziri - Premiere in Köln
Am 7. Februar hatte die Adaption von Necati Öziris Roman "Vatermal" am...

UA: Philipp Löhles "Das deutsche Haus"
Am 25. Januar war die Uraufführung von Phillip Löhles neuem Stück Das...

"Stück der Stunde": UA von Arad Dabiris "DRUCK!"
Am 23. Januar wurde DRUCK! von Arad Dabiri am Nationaltheater Mannheim in der...

Neu bei FBE: Simone Saftig
Herzlich willkommen, Simone Saftig! Am 26. Januar wird das Debütstück von...

Berliner Theatertreffen: "Unser Deutschlandmärchen" von Dinçer Güçyeter
Unser Deutschlandmärchen von Dinçer Güçyeter ist in der Inszenierung von...

Familienkonflikte im Musiktheater: Eine Auswahl
Wolfgang Böhmer, Peter Lund Frankensteins Braut Es ist gewiss: Maria hat...

Schauspiel: Familiendramen
Lars Werner Gewalt erben Warum kehren spezifische Formen von Gewalt über...

Vielfältige Familienmodelle im Jungen Theater: Eine Auswahl
Sofia Fredén Sag es keinem Es ist gar nicht so leicht, sich erwachsen zu...

UA: Necati Öziris "Vatermal" am Maxim Gorki Theater
Am 21. Dezember war die Uraufführung von Necati Öziris Vatermal am Maxim...

Kiepenheuer und Felix Bloch Erben beginnen Kooperation
Die beiden in Berlin ansässigen Theater- und Medienverlage Gustav Kiepenheuer...


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Bild von James Matthew BarrieBarrie, James Matthew

James Matthew Barrie wurde am 6. Mai 1860 in der schottischen Kleinstadt Kirriemuir als eines von zehn Kindern einer Handweberfamilie geboren. Prägend war für ihn vor allem der starke Einfluss seiner Mutter, von der er die keltische Phantasie und die religiöse Überzeugung übernahm.
Bis 1883 besuchte er die Universität von Edinburgh, arbeitete als Journalist in Nottingham und London, wo er bis zu seinem Tode 1937 lebte. Dort begann Barrie seine Theaterkarriere.
Mitte der Neunziger tat er mit "Walker, London" den ersten Schritt Richtung Bühne, bereits 1903 wurden gleich drei seiner Dramen in London aufgeführt – "Quality Street", Zurück zur Natur (The Admirable Crichton), "Little Mary". Im darauffolgenden Jahr schrieb er das wohl populärste seiner Werke, Peter Pan oder Das Märchen vom Jungen, der nicht groß werden wollte.
Nach einer 14-jährigen Pause des Schweigens schrieb Barrie noch zwei Stücke biblischen Inhalts, die sich vollkommen von den früheren unterschieden.
Barrie, der geborene Geschichtenerzähler, appelliert in seinen Stücken vor allen Dingen an das Gefühl, er kannte die Schwächen der Gesellschaft, wollte aber nicht sie, sondern den Einzelmenschen reformieren.
Die äußeren Umstände waren ihm wohlgesonnen – 1913 wurde er zum Baron erhoben, 1922 erhielt er den Order of Merit, war eng befreundet mit George Bernhard Shaw, George Meredith, Thomas Hardy, W. E. Henley, erhielt Würdentitel diverser Universitäten – er war ein wohlhabender Mann, geliebt und geehrt von seinem ganzen Volke.
Der Schlüssel zu seinem Wesen als Mensch und Schriftsteller jedoch liegt vielleicht in seinen eigenen Worten: "Alles, was geschieht, nachdem wir zwölf Jahre alt sind, hat nicht mehr viel zu bedeuten." Eine unerschöpfliche Phantasie, warmherziger Humor und brillanter Witz, eine Satire, die niemals bitter schmeckt, eine Spur echten Sentiments und meisterliche Theaterfertigkeit, das sind die wesentlichen Ingredienzen des dramatischen Werkes James Matthew Barries, das die englische Komödie der Jahrhundertwende neu belebte. Fast ein halbes Jahrhundert beherrschte er das englische Theater, übertroffen nur von seinem großen Landsmann G. B. Shaw.

 

Rosalinde

(Rosalind)
Schauspiel in einem Akt
Deutsch von Elizabeth Gilbert
2D, 1H

In einem Cottage in der Nähe von London hat es sich eine sehr unspektakulär wirkende Dame mittleren Alters ganz unglamourös gemütlich gemacht. Im etwas nachlässigen Morgenrock und wenig attraktiven Filzpantoffeln schlurft Mrs. Page durch das Häuschen ihrer Gastwirtin Mrs. Quickly und genießt sichtlich das schlichte Landleben und die Gesellschaft der einfachen Leute.

Als Mrs. Page gerade ein Nickerchen hält, bittet ein junger Mann aus London Mrs. Quickly um Asyl: Er hat eine Wanderung gemacht und möchte nun nicht völlig durchnässt am Bahnhof auf seinen Zug warten. Schnell kommt der charmante Charles mit Mrs. Quickly ins Gespräch. Und welch lustiger Zufall: Charles ist ein Bekannter von Mrs. Pages Tochter Beatrice, die auf einem Foto als Rosalinde aus Shakespeares „Wie es euch gefällt“ zu sehen ist. Als Mrs. Page aufwacht, erzählt ihr Charles sofort begeistert davon und auch von seiner mehr oder weniger heimlichen aber dadurch nicht weniger großen Liebe zu Beatrice. Mrs. Page reagiert etwas schroff, bis sie Charles Unglaubliches enthüllt: Auf dem Foto ist nicht etwa ihre Tochter zu sehen, sondern sie selbst – die schluffige und ältlich wirkende Mrs. Page ist die schöne, junge Schauspielerin auf dem Foto, die Charles erst vor kurzem in London zum Bahnhof gebracht hat ...

Rosalinde ist ein amüsantes Stück über echtes und gelebtes Alter, über den Zwang der Jugend und der Schönheit und die Freude daran, sich nicht nur jünger, sondern auch älter zu machen. So schummelt sich die Protagonistin in ihrer Rolle als Schauspielerin Beatrice ein paar Jahre weniger auf den Leib und ins Gesicht und schlüpft als Mrs. Page, um sich zu entspannen, in einen bequemen Alterskokon, der ihr noch ein paar Jahre dazu gibt, denn man ist nicht nur so alt wie man sich fühlt, sondern auch so alt wie man sich macht ...