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Aktuelle Premierenberichte

Warte nicht auf den Marlboro-Mann
12.04.2024, St. Louis, MO, Upstream Theater

Die Burg der Assassinen
08.12.2023, Aachen, Theater

Lazarus
01.12.2023, Kiel, Theater

Siri und die Eismeerpiraten
05.12.2023, Wien, Theater der Jugend

Euromüll
07.10.2023, Marburg, Hessisches Landestheater

Kopenhagen-Trilogie
02.06.2023, Frankfurt am Main, Städtische Bühnen

Erfolg
24.05.2023, München, Residenztheater

Wann, wenn nicht jetzt?
09.03.2023, Münster, Wolfgang Borchert Theater

Pirsch
29.01.2023, Göttingen, Deutsches Theater

Polar
23.01.2023, Wien, Theater Drachengasse


Billinger, Richard

Der österreichische Schriftsteller Richard Billinger, geboren am 20.7.1890 in St. Marienkirchen (Oberösterreich), schrieb Gedichte und Dramen, die sich durch Züge des Volkstheaters auszeichnen. Er lebte in München und Berlin und wurde vor allem durch seine bildreiche Prosa und seine Bauerngedichte bekannt. Als Bauernsohn und Jesuitenzögling stellte er seine enge Vertrautheit mit den Geheimnissen alter Sitten und Gebräuche unter Beweis. Die Darstellung der im Wandel befindlichen bäuerlichen Welt seiner Heimat kennzeichnet seine Werke, in denen er eine mystisch-dämonische Weltsicht mit christlichem Gedankengut konfrontiert. Das zeigt sich schon in seinem Frühwerk Rosse (1931) und mehr noch in seinem ersten großen Erfolg Rauhnacht (1931, Uraufführung an den Münchner Kammerspielen am 10. Oktober 1931 unter der Regie von Otto Falckenberg). Im November 1932 wurde ihm, zusammen mit Else Lasker-Schüler, der Kleistpreis verliehen. Zu Billingers weiteren Werke zählen u.a. Stille Gäste (1933), Die Hexe von Passau (1935) sowie Der Plumpsack (1953).

Richard Billinger starb am 7. Juni 1965 in Linz (Oberösterreich).

 

Rauhnacht

Schauspiel in vier Aufzügen mit einem Vorspiel
8D, 9H, Nebendarsteller

Simon Kreuzhalter ist noch vor seiner Priesterweihe als Missionar nach Afrika gegangen und hat dort die Sprache und Bräuche der Menschen erlernt und ihre Opferfeste mitgefeiert. Seit seiner Rückkehr in die Heimat lebt er in einem kleinen Dorf, wo sich Reste heidnischen Brauchtums das ganze christliche Mittelalter hindurch bis in die Gegenwart hinein erhalten haben. Die "Rauhnächte" um die Weihnachtszeit bringen jedermann im Dorf auf die Beine und alle Köpfe in Verwirrung; in Teufels- und Hexenfratzen oder als allegorische Figuren verkleidet, ziehen Jungen und Mädchen johlend durch die Gassen.

Kreszenz, die Tochter der Dorfkrämerin, gehört zu den Wildesten unter den Wilden, ihre Mädchenphantasie träumt hemmungslos von wüsten Opferfesten, und keinen Augenblick zögert sie, als Simon Kreuzhalter sie in der "Rauhnacht" zu sich einlädt. Er stachelt ihre Phantasien noch durch Erzählungen vom afrikanischen Kontinent an und schleppt die Widerstandslose zuletzt in seine Schlafkammer, wo er sie durch ungezählte Messerstiche tötet.