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Bild von Roland ToporTopor, Roland
Foto: © Hans-Jürgen Lechtreck  

Roland Topor, 1938 als Sohn polnisch-jüdischer Emigranten geboren, lebte und arbeitete u.a. als Autor, Maler, Regisseur und Bühnenausstatter in Paris. Seine gesammelte Arbeit ist stark von den Surrealisten beeinflusst. Das Bizarre, Groteske und Alptraumhafte wurde zu seinem Markenzeichen und machte ihn zum Meister der makabren Pointe.

Das Multitalent war ein hochbegabter und vielseitiger Künstler, der sich nie spezialisieren wollte. Er schrieb sowohl Drehbücher als auch Romane, darunter „Memoiren eines alten Arschlochs“ und den von Roman Polanski verfilmten Roman „Der Mieter“, in dem der Regisseur selbst die Hauptrolle übernahm. Er schuf hinreißende Zeichentrick- und Animationsfilme, für die er u.a. in Cannes ausgezeichnet wurde. Als Schauspieler stand er auch vor der Kamera, so in Herzogs "Nosferatu" und Schlöndorffs "Eine Liebe von Swann". Er entwarf auch Film- und Theaterplakate (über viele Jahre für die Münchner Kammerspiele). Mit seinen international erfolgreichen Theaterstücken machte er sich insbesondere in Deutschland einen Namen als Dramatiker. In seinen Werken blickt Topor hinter die blendende Fassade und zeigt die Abgründe und Ängste der Menschen, die er in überspitzten, surealen Bildern ausdrückt.

 

Kampf im Dunkel

(Bataille dans le noir)
Düsteres Zwischenspiel in drei Akten
Deutsch von Jürgen Bansemer
1D, 2H
DSE: 14.11.2002, Theater unterm Dach Berlin

Bühne und Zuschauerraum sind abgedunkelt. In dieses Dunkel hinein sprechen die beiden Protagonisten, Pénard und Laboure. Sie scheinen die beiden letzten Überlebenden zu sein, nichts ist mehr vorhanden, nicht einmal die Sonne. Die beiden tasten sich durch ein Nirgendwo, vielleicht sind sie ja auch blind? Um das zu testen, suchen sie ein Streichholz und entzünden es. In diesem kurzen erhellenden Moment sieht man, das noch eine weitere Person auf der Bühne ist: die Heilige Jungfrau Maria. Pénard und Laboure finden kurze Zeit später einen Pilz, der Laboure in einen Zustand zwischen Tod und Leben befördert, in dem er wieder auf Maria trifft. Sie träumt davon, ihre Jungfräulichkeit zu verlieren und mit dem passenden Mann davonzugehen. Da wacht Laboure auf, viele Jahre sind vergangen, Pénard hat bereits Frau und Kind. Laboure ist glücklich, dass er seinen alten Freund wiedergetroffen hat in der Dunkelheit, doch kurz darauf ist er wieder allein, Pénard und seine Familie haben den Rest des Pilzes gegessen ...

Ganz in der Tradition Becketts schafft Roland Topor einen endzeitlichen, ortlosen Raum. Es gibt keine Gründe, keinen Kontext, nur eine Situation. Nach anfänglicher Hoffnung wird klar: So wie Wladimir und Estragon vergeblich auf Godot warten, so möchte Maria, die zunächst das Dunkel erleuchtet, am liebsten selbst fliehen vor ihrer Existenz. Am Ende bleibt Laboure allein im Dunkeln zurück.