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Schönthan, Franz von

Die Wiener Brüder Franz und Paul von Schönthan schrieben Stücke fürs Theater und waren beide hauptberuflich eng mit der Wortkunst verbunden: Franz (*20.06.1849, †02.12.1913) als Schauspieler und Regisseur, Paul (*19.03.1853, †05.08.1905) als Redakteur. Theatergeschichte schrieben sie mit dem gemeinsam verfassten Schwank Der Raub der Sabinerinnen (1884), einem absoluten Klassiker der deutschen Komödie, der auch über hundert Jahre nach seiner Uraufführung nichts an Schwung und Spritzigkeit verloren hat und sowohl in Deutschland (zum wiederholten Male) als auch in Dänemark verfilmt wurde.

Franz von Schönthan wurde nach seiner Zeit als Marineoffizier Schauspieler in Dessau, später ging er nach Berlin. Dort begann er Bühnenstücke zu schreiben. 1883 wurde er Oberregisseur am Wiener Stadttheater. Lustspiele und Schwänke waren sein Metier. "Das Mädchen aus der Fremde" und "Sodom und Gomorrha" kamen 1880 auf die Bühne, "Der Schwabenstreich" 1883. Es folgten noch Dutzende von Komödien. Zusammen mit seinem Bruder Paul von Schönthan brachte er sieben Bände "Kleine Humoresken" heraus. Beide besaßen die Gabe, in jeder Lebenssituation das komische Element entdecken und künstlerisch umsetzen zu können.