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Schauspiel: Familiendramen
Lars Werner Gewalt erben Warum kehren spezifische Formen von Gewalt über...

Vielfältige Familienmodelle im Jungen Theater: Eine Auswahl
Sofia Fredén Sag es keinem Es ist gar nicht so leicht, sich erwachsen zu...

UA: Necati Öziris "Vatermal" am Maxim Gorki Theater
Am 21. Dezember war die Uraufführung von Necati Öziris Vatermal am Maxim...

Kiepenheuer und Felix Bloch Erben beginnen Kooperation
Die beiden in Berlin ansässigen Theater- und Medienverlage Gustav Kiepenheuer...

Johannes Hoffmann für den Berliner Stückepreis für junges Publikum nominiert
Heute wird der Berliner Stückepreis für junges Publikum im Theater an der...

"Im weißen Rössl" an der Volksoper Wien
Am 7. Dezember war die Premiere von Im weißen Rössl (Ralph Benatzky, Robert...

Schweizer Erstaufführung: "James Brown trug Lockenwickler" von Yasmina Reza
Am 6. Dezember war die Premiere von Yasmina Rezas James Brown trug...

Matin Soofipour Omam mit Deutschem Kindertheaterpreis ausgezeichnet
Für ihr Klassenzimmerstück Raumrauschen erhielt Matin Soofipour Omam den...

"Die Piraten von Penzance" am Staatstheater am Gärtnerplatz
Am 29.11. war die Premiere der komischen Oper Die Piraten von Penzance von...

UA: "Milch & Schuld" von Sina Ahlers am Staatstheater Kassel
Am 6. Dezember wird Sina Ahlers neues Stück Milch & Schuld am Staatstheater...

Festival Primeurs: Autor:innenpreis für Gwendoline Soublins "Spezimen"
Gwendoline Soublins anarchisch-lyrische Reise durch die...

Familienstücke für die Vorweihnachtszeit
Die ersten Türchen werden geöffnet, der Glühwein glüht, die Kerzen brennen –...

Neu: Charivari 24/25
Charivari 24/25: Unser neues Verlagsprogramm für die Spielzeit 2024/25 können...


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Bild von Friedrich HollaenderHollaender, Friedrich

Friedrich Hollaender stammt aus einer künstlerisch vielseitig begabten Familie. Sein Vater dirigiert die Kapelle des Zirkus Barnum and Baily, als der Sohn 1896 in London geboren wird. Ab 1901 beginnt er in Berlin Karriere zu machen. Gemeinsam mit dem Librettisten Julius Freund schreibt er bis 1911 sieben Revuen für das Metropol-Theater. Friedrichs Onkel Gustav leitet das berühmte Stern´sche Konservatorium, Onkel Friedrich ist Schriftsteller und Dramaturg bei Max Reinhardt.

Dem jungen Friedrich fällt alles Musikalische leicht, eine Stelle als Korrepetitor am Deutschen Theater in Prag vermittelt abschließende theaterpraktische Kenntnisse. Nach dem 1. Weltkrieg, in dem er als musikalischer Leiter von Operetten-Aufführungen an der Front eingesetzt wurde, kehrt er nach Berlin zurück und komponiert die Musik zur Uraufführung von Else Lasker-Schülers "Die Wupper". Für das 1919 neugegründete Reinhardt-Kabarett "Schall und Rauch" liefert er die Musik zu politisch häufig aggressiven Texten von Walter Mehring, Kurt Tucholsky und Klabund. Darüber hinaus komponiert er für Rosa Valettis Kabarett "Größenwahn" und Trude Hesterbergs "Wilde Bühne".

Als er sich erstmals an einer großen Operette versucht, erlebt er am 31. Dezember 1923 mit der "Frommen Helene" einen Skandal. Traumatisiert bleibt er zunächst bei der Kabarett-Revue, ehe im Spätherbst 1929 durch Zufall seine Karriere als Filmkomponist startet. Lucie Mannheim bittet ihn, sie beim Vorsingen für die Rolle der Lola in dem Film "Der Blaue Engel" zu begleiten. Die Mannheim fällt durch, der Regisseur Josef von Sternberg interessiert sich aber für den Begleiter und engagiert Hollaender, der mit dem langsam schmachtenden Walzer "Ich bin von Kopf bis Fuß" seinen größten Hit landet.

Erfolg reiht sich an Erfolg. 1931 eröffnet Hollaender in der ehemaligen "Wilden Bühne" sein "Tingel-Tangel", 1932 führt er bei dem UFA-Film "Ich und die Kaiserin" zum erstenmal Regie. Eine Regie-Karriere wird jedoch durch die Emigration 1933 verhindert. In Paris, später in Hollywood ist der Neustart äußerst schwierig. Bis 1954 komponiert er aber immerhin die Musik zu über 120 Hollywood-Filmen. Viermal wird er für den Oscar nominiert, u.a. für "This is the moment" im letzten Lubitsch-Film "That Lady In Ermine" von 1948 und für die Musik zu "The Five Thousand Fingers Of Doctor T." (1953), der die Alpträume eines gequälten Klavierschülers musikalisch dämonisiert. Einen endgültigen Durchbruch erreicht er in den USA jedoch nicht.

1955 kehrt er nach Deutschland zurück. Die Hamburger Uraufführung des Musicals "Scherzo" (1956) wird ein Misserfolg, da sich Hollaender als Autor und Regisseur kaum zu Strichen durchringen kann. Erfolgreicher ist er hingegen als Komponist und Texter in Trude Kolmans Münchner Kabarett "Die kleine Freiheit". Der Plan eines eigenen Kabaretts scheitert indessen. Hollaender zieht sich mehr und mehr zurück, schreibt seine Autobiographie "Von Kopf bis Fuß" (1965), ehe er am 18. Januar 1976 in München stirbt.

 

Das Blaue vom Himmel
Musikalische Komödie in drei Akten
Buch von Robert Gilbert und Per Schwenzen
Musik von Friedrich Hollaender
8D, 8H
Orchesterbesetzung: Fl I, II, Ob, Klar I, II, Fg, Hr I, II, III, Trp I, II, Pos I, II, Schl, Hrf, Kl, Vl I, II, Va, Vc, Kb
UA 14.11.1959, Städtische Bühnen Nürnberg-Fürth, Nürnberg

Das Spukschloss im Spessart
Eine musikalische Komödie
nach dem Drehbuch von Günter Neumann
und Heinz Pauck
Musik von Friedrich Hollaender
ergänzende Musik von Rudolf Hild
Text von Lars Wernecke
Liedtexte von Günter Neumann
3D, 7H, Ensemble
Orchesterbesetzung: 1 Trp, 1 Reed, 1 Pos, 1 Vl, 1 Vc, 1 Kb, 1 Key