18.11.2025

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Benbenek, Ewe

Ewe Benbenek wurde 1985 in Kamienna Góra geboren und studierte Kultur- und Politikwissenschaften an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), am University College London, sowie Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt. Von 2014 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Neuere deutsche Literatur/Theaterforschung an der Universität Hamburg. 2019 wurde sie für den Retzhofer Dramapreis nominiert. Ihr Theatertext Tragödienbastard wurde im Rahmen des Arbeitsateliers von uniT und dem Schauspielhaus Wien gefördert und im Oktober 2020 am Schauspielhaus Wien uraufgeführt. 2021 gewann sie für Tragödienbastard den Mülheimer Dramatikpreis und wurde im selben Jahr in der Kritiker:innenumfrage von Theater heute zur Nachwuchsautorin des Jahres gewählt. 2022 erhielt sie die Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises. Ihr Stück Juices wurde im Juni 2023 in der Regie von Kamila Políková am Nationaltheater Mannheim uraufgeführt und ebenfalls für den Mülheimer Dramatikpreis nominiert. Ihre formal experimentellen Texte beschäftigen sich thematisch mit Debatten um Klassismus, Arbeitsmigration und dem kritischen Hinterfragen eines deutschsprachigen Literaturkanons.

 

Tragödienbastard

3 Darsteller:innen

Im Gegensatz zu ihren Eltern hat sie Abitur gemacht und studiert, seitdem sie mit ihren Eltern aus Polen nach Deutschland kam. AufstiegsSHEro. Und trotzdem sucht sie nach Worten, die sie verorten. Wie kann das Unausgesprochene beschrieben werden? Was bedeutet eine Kindheit, die von der großen Sehnsucht der Eltern nach dem weinroten Pass bestimmt war? In der die Eltern gebeten wurden, mit der Tochter Deutsch zu sprechen, obwohl sie es selbst nicht konnten? In der die Demütigung Alltag war und selbst Polen fremd wurde?

Ewe Benbenek hat die Suche danach in einen rhythmisch tobenden Strom aus Worten und drei Stimmen gegossen. Die Last dieser Erinnerungen streifen A, B und C irgendwann ab wie ein zu kleines Kleid. Stattdessen donnern sie sich auf für die Nacht. Klack, klack, bäm, bäm – so stolzieren die Protagonistin und ihre "chosen sisters" durch dieses Stück. Ein ständiges Auf und Ab, ein wütendes Schwanken zwischen zärtlich brutaler Erinnerung, kindlicher Hilflosigkeit und rauschhafter Rebellion. Ein schmerzhaftes Tosen, gegen das sie sich stemmen, indem sie die Beleidigungen von einst mit Stolz für sich einnehmen – weil sie sie schlussendlich zu dem machen, was sie eigentlich sind: Göttinnen.