28.03.2024

Anmeldung
Bestellung
Kataloge
Amateurtheater

Auf unserer Internetseite können Sie sich über zahlreiche unserer Werke detailliert informieren.

Kurze Stückzusammenfassungen informieren Sie über den Inhalt der jeweiligen Werke. Hier finden Sie auch Besetzungsangaben und weitere Informationen zu den Autoren der Stücke.

Über die Detailsuche können Sie zudem komfortabel nach Besetzungen oder speziellen Stückgattungen suchen.

Weitere Informationen haben wir in unserem Hilfe-Bereich für Sie zusammengestellt. Gern beraten wir Sie auch persönlich telefonisch unter 030/313 90 28 oder per E-Mail unter info@felix-bloch-erben.de.

Wenn Sie ein Theaterstück aus unserem Programm aufführen möchten, können Sie hier einen Fragebogen herunterladen, den Sie uns bitte ausgefüllt zurücksenden. Dieser Fragebogen dient als Grundlage für die Berechnung der Tantiemen, die pro Vorstellung fällig werden. Nach Rücksendung des Fragebogens erhalten Sie von uns einen Aufführungsvertrag über das entsprechende Werk.

Datenschutz
Bild von Pierre Carlet de MarivauxMarivaux, Pierre Carlet de

Pierre Carlet Chamblain de Marivaux wurde 1688 in Paris als Sohn eines mittleren Beamten geboren. Die Jugendjahre verlebte er in Riom, wo er sein erstes Stück und einen ersten Roman verfasste. Mit 22 kehrte er mit diesem Roman im Gepäck zurück nach Paris und schrieb sich für das Jurastudium ein. Der bekannte Frühaufklärer Fontenelle las seinen Roman und führte ihn in die Pariser Salons ein. Die Herkunft des von ihm ab 1716 verwendeten Namens de Marivaux ist dunkel; der in Literaturgeschichten oder Literaturlexika zu findende Name de Chamblain war eigentlich der seines älteren Cousins, ein bekannter Architekt, und wurde von ihm selbst nur gelegentlich benutzt.

Als 1720 die spekulativ überbewerteten Aktien der Compagnie de l'Occident, einer Bank- und Handelsgesellschaft in die Pierre sein gesamtes Vermögen gesteckt hatte, in den Keller gingen, waren Marivaux, seine Frau und seine 1718 geborene Tochter über Nacht arme Leute. Er machte zwar noch sein Jura-Examen, begann aber keine Anwaltskarriere, sondern schrieb fleißig Theaterstücke, mit denen er rasch Erfolg hatte. Seine thematische Vorliebe war die Schilderung des unabwendbaren Verliebens zweier Menschen, die zunächst durch Standesgrenzen getrennt zu sein scheinen, sich dann aber durchaus als passend erweisen; z. B. Die Liebesüberraschung (La Surprise de l'amour, 1722) oder Die Unbeständigkeit der Liebe (La double inconstance, 1723). 1742 wurde er zu einem leitenden Mitglied der Académie Française ernannt, was ihm eine Dienstwohnung und zahlreiche weitere Privilegien verschaffte.

Marivaux starb 1763 in Paris. In seinen teils allegorischen, teils sozialkritischen Stücken, vor allem jedoch in seinen Liebeskomödien, stellte er die einfühlsam analysierte Psychologie der Figuren in den Mittelpunkt der Handlung und weist der Sprache eine bedeutende Rolle zu. Die besondere Leistung seines Schaffens besteht gerade in der Übertragung der spielerisch-eleganten Sprache der Pariser Salons jener Epoche in seine Stücke: sein ureigener Stil, den man später als "marivaudage" bezeichnet.

 

Die falsche Zofe oder Der bestrafte Gauner

Deutsch von Hermann Wetzke
2D, 5H

Eine junge Frau beschließt, sich als Mann auszugeben, um denjenigen auf die Probe zu stellen, den man ihr als Ehemann vorgeschlagen hat. Ihr wird schnell klar, dieser Lélio ist ein Betrüger, der es nur auf ihr Geld abgesehen hat. Lélio hat ein Verhältnis zu einer Gräfin, die er ebenfalls ausnutzt. So beschließt sie als "junger Mann", Lélio nicht nur zu entlarven, sondern zu demaskieren, damit ihm keine der beiden charmanten Beuten bleibt. Der "junge Mann" macht sich seinerseits an die Gräfin heran und legt dabei eine Hinterlist an den Tag, die der Lélios’ in keiner Weise nachsteht.

Nach dem Crash werden alle ihrer Wege gehen, einen Moment lang enttäuscht, aber bald wieder in eigener Sache unterwegs sein. Übrig bleiben Erniedrigung und Kummer der Gräfin. Ehrlichkeit macht sich nicht bezahlt - eine bittere Moral in bestürzend aktuellem Zungenschlag.