28.03.2024

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Mitarbeiter
Verlagsleitung

Moritz Staemmler
Geschäftsführer / Verlagsleitung
staemmler@felix-bloch-erben.de

Gesine Pagels
stellvertretende Verlagsleiterin / Schauspiel, Medien
pagels@felix-bloch-erben.de

Melanie Rehder
Assistenz der Geschäftsführung
rehder@felix-bloch-erben.de

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Buchhaltung
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Einsendung von Manuskripten
Verlagsgeschichte
Impressum
Bild von Wilfried OschischnigOschischnig, Wilfried

Wilfried Oschischnig wurde 1964 in Klagenfurt geboren, studierte Theaterwissenschaft und Skandinavistik. 1993 erhielt er den Nachwuchsdramatikerpreis des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst. 1994 nahm er an der Theaterwerkstatt des Literarischen Colloquiums in Berlin teil. Oschischnig lebt als freier Schriftsteller in Wien.

Hörspiele

"Katzeninterview"
1989 produziert vom ORF

"Fluchwasserzeremonie"
Hörspielfassung, 1997 vom ORF produziert

 

Notstand

1D, 2H
UA: 15.06.2000, Theaterdock Berlin

Der lebensmüde Philosoph Lehner hat der Obdachlosen Ilse seine Wohnung überlassen. Sie soll dort kostenlos wohnen, bis er seinen geplanten Freitod vollzogen hat. Ilse erhält regelmäßig Besuch von dem Penner Gundolf - beide wissen zunächst nicht, ob sie einem Irren oder einem wirklichen Wohltäter aufgesessen sind.

Ritualhaft leben Ilse und Gundolf in dem behaglichen Heim die Wunschträume eines besseren Lebens aus, dessen Verwirklichung greifbar scheint. Doch Gundolf misstraut der bürgerlichen Idylle - eine Kassette mit Meeresrauschen ist für ihn wichtiger als ein Vorstellungsgespräch bei einem möglichen Arbeitgeber. Ilse ist enttäuscht von Gundolf, denn sie glaubt, dass beide die Chance ihres Lebens haben. In einer Art Menschenversuch heiratet Lehner Ilse vor seinem Selbstmord, hinterlässt ihr sein Vermögen. Doch Gundolf empfindet Ilses Eintritt in die Bürgerlichkeit als Verrat am bisherigen Dasein.

In knappen Dialogen und kurzen, einfachen Repliken entwirft Oschischnig eine drückende Atmosphäre, in der seine verängstigten, aggressiven, von der Welt enttäuschten Figuren auf unlösbare Weise aneinandergekettet scheinen. Der Autor verzichtet auf eine einfache, moralisch eindeutige Aussage über die Ursachen und Folgen von Obdachlosigkeit und gewinnt so alle Freiheit, um die gesellschaftlichen und seelischen Ursachen des Problems und den verlogenen Umgang der bürgerlichen Welt damit deutlich zu machen.