25.04.2024
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Soublin, Gwendoline | ||
© Raoul Gilibert |
Gwendoline Soublin, geboren 1987, ist Autorin und Schauspielerin. Erste Entwürfe zu Pig Boy 1986-2358 entstanden im Rahmen einer Residenz am Theater Sala Beckett in Barcelona 2016. 2017 wurde Soublin für das Stück bei den Autorentheatertagen in Lyon ausgezeichnet, 2018 erschien es bei Éditions Espaces 34. 2017/18 war Soublin Hausautorin am Theater Am Stram Gram in Genf unter der künstlerischen Leitung von Fabrice Melquiot. Gwendoline Soublin war außerdem Hausautorin am Theater La Chartreuse (Centre national des éctritures du spectacle) und nahm dort am Schreibprogramm TOTEM(s) Académie teil.
Auszeichnungen:
2022:
- Deutscher Kindertheaterpreis für Und alles
- Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg für Und alles
Deutsch von Lydia Dimitrow, Andreas Jandl und Corinna Popp
2D, 1H
UA: 07.11.2019, Théâtre du parc Andrézieux-Bouthéon
DSE: 30.03.2022, Theater Plauen-Zwickau Plauen
Am Beispiel des Schweins entwirft Gwendoline Soublin eine so bizarre wie scharfsinnige Zukunftsvision. In drei verspielten, parabelhaften Episoden muss sich die Freiheit des Individuums gegen Marktkonformität und Massenmedien behaupten.
Eigentlich träumt Theodor Bouquet von einem Leben als Cowboy. Aber bevor er den familieneigenen Schweinehof in eine moderne Rinderfarm umwandeln kann, zwingt ihn der übermächtige Agrarkonzern PERTA in den Ruin ... Jahrzehnte später führt das Schwein Pig Boy, Nachfahre eines Schweins von Theodor Bouquet, ein luxuriöses Jetset-Leben. Als Werbebotschafter von PERTA ist er ein Star auf allen Social-Media-Kanälen. Dann wird Pig Boy in flagranti mit einem menschlichen Fan erwischt. In einer interaktiven Gerichtsshow wird er wegen "Verletzung der Artengrenzen" verurteilt ... Wenige Jahrhunderte später flieht eine Sau aus einem Stall, in dem Schweine als Lieferanten menschlicher Ersatzorgane gezüchtet werden. In ihrem atemlosen Gedankenstrom drängt eine neue Sprache, rudimentär und poetisch, ins Bewusstsein. Hoffnungsvoll geht sie einer neuen Welt entgegen, immer nach Westen, die Harmonika eines alten Cowboys in den Ohren und die Freiheit im Blick.
Im Laufe mehrerer Jahrhunderte verschwimmen durch den technologischen Fortschritt nicht nur die Grenzen zwischen Mensch und Tier, sondern auch zwischen Wirtschaftskonzernen, Politik und Öffentlichkeit, während die Suche des Individuums nach einem selbstbestimmten Platz in der Welt ungebrochen bleibt.