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"Im weißen Rössl" am Staatstheater Darmstadt
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Drei Uraufführungen von Thomas Arzt
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Premiere: "Wie werde ich reich und glücklich?" am Theater Heilbronn
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Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg 2024
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Schauspiel: Monologe am Puls der Zeit
Mit klein besetzten Stücken lässt sich schnell und flexibel auf aktuell...

Nominiert für den Heidelberger Stückemarkt 2024: Arad Dabiri mit "DRUCK!"
Arad Dabiri ist mit seinem Stück DRUCK! für den Autor:innenpreis des...

UA: "Die Königinnen" am Landestheater Linz
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Junges Theater: Monologe für die Bühne und das Klassenzimmer
Im März stellen wir Monologe vor, die sich thematisch und formal sowohl für...

Oscar-Nominierung für "Das Lehrerzimmer" von Ilker Çatak und Johannes Duncker
Am 10. März 2024 werden zum 96. die Academy Awards verliehen. Das...

"Buddeln" von Clara Leinemann gewinnt Kinder- und Jugenddramatiker:innen Preis
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Rieke Süßkow beim Theatertreffen 2024
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Placey, Evan

Der kanadisch-britische Autor Evan Placey wuchs in Toronto auf und lebt in London. Sein erstes abendfüllendes Theaterstück mit dem Titel "Mother of Him" (2010) gewann den King’s Cross Award for New Writing, Canada’s RBC National Playwriting Competition und den Samuel French Canadian Play Contest. Zahlreiche Stücke folgten, darunter "Banana Boys" (2010), "Suicide(s) in Vegas", "Scarberia" (2012), "How was it for you?" (2012) und "Holloway Jones" (2011). Letzteres erhielt den Brian Way Award 2012 für das beste Jugendstück. Placey schloss sein Studium an der Central School of Speech and Drama und an der McGill University ab und ist heute selbst Dozent an der University of Southampton und unterrichtet dramatisches Schreiben am National Theatre in London, am Tricycle Theatre und in Gefängnissen. Er gewann mit Mädchen wie die den Writers’ Guild Award als Bestes Stück für junges Publikum.

Mädchen wie die gewann den Jugendtheaterpreis Baden-Württemberg 2016 und war für den Deutschen Jugendtheaterpreis 2016 nominiert.

 

Gesunde Beziehungen

(Consensual)
von Evan Placey
Deutsch von Frank Weigand
3D, 2H, Mehrfachbesetzung
UA: 18.09.2015, National Youth Theatre London
DSE: 17.03.2018, Westfälische Kammerspiele Paderborn

"Stell dir vor, Sexualkunde ist ein Kriegsgebiet, und du bist die Journalistin. Gib Fakten wieder, zeig Fotos, aber geh nicht zu nah ran, wenn du nicht willst, dass sie dir den Kopf wegschießen."

Diane arbeitet in diesem "Kriegsgebiet", damals als Sozialpädagogin, heute als Lehrerin. Sieben Jahre ist es her, dass sie einmal zu nah herangegangen ist – die Erinnerungen daran verblassen langsam. Wäre da nicht die SMS von Freddie, einem früheren Schüler, der ein Treffen einfordert. Er will mit ihr reden – über die Nacht, in der er durchnässt vom Regen und wie ein geprügelter Hund vor ihrer Tür stand. Die Nacht, die die Grenze zwischen Lehrerin und Schüler aufgelöst hat. Doch das Treffen ist keine Aussprache, es ist eine Kampfansage: Er war bei der Polizei und hat sie angezeigt, wegen Verführung Minderjähriger. Diane gerät ins Straucheln. Sie trägt die Verantwortung für ihre Tochter, das Baby in ihrem Bauch, ihre Familie und ihre Schüler. Und nun vor allem für ihr eigenes Handeln. Was ist damals wirklich geschehen? Hätte sie als Erwachsene anders agieren müssen, statt Freddies verzweifelte Situation auszunutzen? Oder war es nicht Freddie, der überall geprahlt hat, sie endlich rumgekriegt zu haben?

Während Diane im Sexualkundeunterricht mit ihren Schülern über die Freiheit, nein zu sagen, über Fürsorge und Respekt spricht, und all das, was gesunde Beziehungen ausmacht, wird deutlich, wie schnell diese Begrifflichkeiten verschwimmen können. Wann ist eine Beziehung nicht mehr intakt, welche Verletzungen gehören zu einer Beziehung und welche heilen nie? Gesunde Beziehungen beschreibt die heikle Gratwanderung zwischen einander brauchen und missbrauchen. Dabei wagt Evan Placey einen 360°-Rundumblick auf eine Situation, von der die "meisten nur eindimensionale Schlagzeilen" (whatsonstage) kennen und wirbelt unsere moralischen Vorstellungen durcheinander. Die große Stärke des Textes besteht darin, dass er seine Figuren nicht bloßstellt. "Wir brauchen das Theater, um Fragen zu stellen, die keiner fragen will" – in diese Tabus sticht Placey hinein – mit deutlichen Worten.

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