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Verrücktes Geld

von Alexander N. Ostrowski
Fassung von Georg Holzer

Deutsch von R. Ullrich
2D, 6H

In der besseren Moskauer Gesellschaft taucht ein komischer Vogel auf. Sawwa Wassilkow riecht nach Geld, aber auch nach Provinz. Er benimmt sich wie ein sibirischer Bär und stellt Lydia Tscheboksarowa nach, der begehrtesten Partie vom Petrowski-Park. Deren Verehrer Teltjatjew, Glumow und Kutschumow - adlige Schmarotzer, die sich ihren großzügigen Lebensstil auf Pump finanzieren - wollen sich einen Spaß machen, indem sie Wassilkow auf die kapriziöse junge Dame loslassen. Aber ihr Experiment nimmt einen unerwarteten Verlauf. Nicht der solide Geschäftsmann selbst, aber seine finanziellen Mittel erregen das Interesse des Luxusgeschöpfs Lydia und ihrer verarmten Familie. Das Verhältnis von Liebe und Ökonomie bleibt dabei zu klären. Doch Wassilkows schlauem Geld, das berechenbar ist und sich durch reelle Geschäfte ständig vermehrt, ist das verrückte Geld der Moskauer Lebenskünstler unterlegen. Denn in der Liebe wie in der Wirtschaft entfesseln ungedeckte Schecks zwar eine unwiderstehliche Erotik, haben gegen Ehrlichkeit und vertrauenswürdiges Geschäftsgebaren aber auf lange Sicht keine Chance. Eine Logik, der sich auch Lydia widerwillig beugen muss.
Alexander Ostrowski (1823 - 1886) ist einer der virtuosesten Komödienautoren der europäischen Theatergeschichte. "Verrücktes Geld" in der Fassung von Georg Holzer zeigt ihn als lakonischen Meister der Pointe und der genauen und liebevollen Figurenzeichnung. Denn Ostrowski beweist, dass jede Wirtschaftskrise von Menschen gemacht und so letzten Endes immer eine Krise des menschlichen Herzens ist.