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Das Geschenk

(Un drôle de cadeau)
von Jean Bouchaud

Deutsch von Jürgen Fischer
4D, 4H

UA: 10.01.1985, Théâtre des Mathurins, Paris
frei zur DSE

1949. Die Mitglieder einer Pariser Zelle der Kommunistischen Partei sind besorgt. Der siebzigste Geburtstag Stalins steht bevor, die Parteileitung hat zum Einreichen von Geschenken aufgerufen und sie haben keine Idee.

Roger, der Kopf der Zelle, sorgt sich um seine Kandidatur bei den bevorstehenden Kommunalwahlen. Noch mehr Kopfzerbrechen macht ihm allerdings sein Verhältnis mit der Frau des Polizisten Désiré, in dessen Haus sie ihre Versammlungen abhalten. Das Gerücht darüber ist schon bis in höchste Parteikreise gedrungen. Dass seine Zelle die schlecht-organisierteste in ganz Frankreich ist, macht die Sache auch nicht gerade einfacher. Glücklicherweise finden sie immerhin das perfekte Präsent für den großen Vorsitzenden. Da der offizielle Geschenktransport schon unterwegs ist, wird Genosse Marcel mit der persönlichen Übergabe betraut. Eigentlich hätte es nicht besser laufen können. Aber warum, kaum in Moskau angekommen, verschwindet Marcel auf mysteriöse Weise?

Jean Boucheaud hat eine urkomische Farce über politischen Dogmatismus und die konsequente Ernüchterung darüber geschrieben, die durchaus auch ihre nachdenklichen Momente hat.