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Mariana Pineda

von Federico García Lorca

Deutsch von Enrique Beck / Bearbeitung von Herbert Meier
9D, 2H, Nebendarsteller

Mariana Pineda - bereits mit achtzehn Jahren Mutter zweier Kinder und Witwe - wird durch die Liebe zu ihrem Vetter Pedro de Sotomayor zur patriotischen Idealistin und schließlich zur Märtyrerin um der Liebe, Ehre und Freiheit willen. Mittels einer List hat sie den Offizier Sotmayor aus dem Gefängnis befreit und vor dem sichern Tod bewahrt. Nachdem sie dei Verschwörer von Torrijos eine Fahne mit der Devise "Gesetz - Freiheit - Gleichheit" gestickt hat und die erfolgte Erhebung zusammenbricht, wird sie verhaftet. Der Richter Pedrosa versucht nun vergebens, sich die in Gewissensnöten zwischen der Sorge um ihre Kinder, den Gefühlen der Sotomayor und dem Verlangen nach Freiheit schwankenden Frau gefügig zu machen. In einem Nonnekloster muss Mariana erkennen, dass Don Pedro sie im Stich gelassen hat. "Um seine Gedanken zu leben und zu lieben", hat sie konspiriert. Ein letztes Werben Fernandos, des Vertrauten von Don Pedro, und sein Angebot, sie in Sicherheit zu bringen, vermögen Marianas innere Gewissheit nicht mehr zu erschüttern, dass der Opfertod sie zum Sinnbild jener Freiheit erhöhe, die Don Pedro sucht.

Die historisierenden, im Stil "zeitgenössischer Stiche" gehaltenen Szenen mit dem romantischen Stimmungsrahmen verlieren jeden sentimentalen oder melodramatischen Beigeschmack durch die knappen, fast abrupten und in Elfsilber bzw. Alexandriner gefassten Dialoge, die weniger die Handlung vorantreiben als vielmehr in lyrischer Sprache voll kühner Metaphern die seelischen Höhepunkte der Wandlung Marianas im Balladenstil beziehungsreich ausdeuten. Eines der frühesten Werke Lorcas, das in seiner Sprache und in der Verbindung volkstümlicher Inspiration mit Motiven der lyrischen Poesie den großen Dichter bereits anklingen lässt.