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M. Butterfly

von David Henry Hwang

Deutsch von Jürgen Fischer
4D, 3H

UA: 20.03.1988, Eugene O'Neill Theatre, New York
DSE: 26.01.1990, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg

René Gallimard, in Diensten der französischen Botschaft, kommt 1964 mit seiner Frau in die chinesische Hauptstadt Peking. Bei einem Empfang für ausländische Diplomaten tritt Song Liling auf, eine Diva der Peking-Oper. Sie besticht als exotische Madame Butterfly; Gallimard ist bezaubert und verliebt sich in die Sängerin. Gallimard ist von seiner „Butterfly“ und seiner Rolle als gefährlicher fremdländischer Liebhaber hingerissen. Im Folgenden wird jedoch klar, dass Song ein Spion des chinesischen Geheimdienstes ist, welcher sich für militärische Informationen über die Amerikaner in Vietnam interessiert. Als Song Gallimard einen Sohn gebiert, weiß er noch nicht, dass dieser von der Kommunistischen Partei geliefert wird, um ihn später zu erpressen.

Die „Kulturrevolution“ geht auch an der Peking-Oper nicht spurlos vorüber: Kostüme und Masken werden verbrannt, Künstler gelten als Staatsfeinde. Auch Song wird in ein Umerziehungslager verfrachtet. Gallimard wird nach Frankreich zurückbeordert. Im Mai ’68 lebt er, mittlerweile getrennt von seiner Frau, in Paris, der Zeit in China sichtlich nachtrauernd. Auf den Straßen demonstrieren nun Studenten mit roten Fahnen und verteilen Mao-Bibeln. Eines Nachts steht plötzlich Song vor seiner Wohnungstür. Gallimard verspricht ihr, sie zu heiraten.

Als er einige Zeit später wegen Spionageverdachts verhaftet wird, zeigt sich, dass die chinesische Regierung ihn mit seinem vermeintlichen Sohn erpresst hat. Als Song dem Gericht vorgeführt wird - mit kurzem Haar und im Anzug - muss Gallimard feststellen, dass Song ein Mann ist.

Gallimard wandert ins Gefängnis, Song wird ausgewiesen. Vor den begeisterten Mitgefangenen inszeniert sich Gallimard als „Madame Butterfly“. Zum Schluss begeht er Harakiri und stirbt vor vollbesetzten Rängen.