UA: "Mama und ich und Männer" von Arne Lygre in Karlsruhe


Arne Lygre wurde 1968 in Bergen, Norwegen, geboren. Zurzeit lebt er in Moss, einer kleinen Stadt südlich von Oslo. Er hat bisher vier Theaterstücke geschrieben, die am Rogaland Theater in Stavanger, am National-Theater und am Det Norske Teatret in Oslo uraufgeführt wurden: Ewig leben, Mama und ich und Männer, Schatten eines Jungen und Mann ohne Aussichten.

 

Der Kuppenhof ist ein kleiner Bauernhof am Ende eines Fjordarms. Einmal in der Woche kommt das Postboot, ansonsten ist man allein mit dem Blick auf die Berge, das Wasser und den Anlaufsteg. Gudrun hat fast ihr ganzes Leben hier verbracht, als Sigurd sie heiratet. Pläne hat er, Lust anzupacken. Eine Tochter folgt; doch das Glück ist flüchtig. In dieser Welt liegen Liebe und Hass nahe beieinander. Allein schon zu träumen, bedeutet Verrat dem anderen gegenüber. Arne Lygre treibt die Mitspieler seiner Familienchronik durch die ewige Wiederkehr des Gleichen in eine unabwendbare Katastrophe.

Arne Lygre, einer der interessantesten norwegischen Autoren der jüngeren Generation, zeichnet sich vor allem durch Sprachkunst und ungewöhnliche Dramaturgie aus. Virtuos bricht er Konventionen, nutzt Zeitsprünge und unerwartete Perspektivwechsel, um seine Geschichten voranzubringen. Lygre oszilliert zwischen Realistischem und Surrealem, zwischen Psychologisierung und Typisierung, zwischen Nähe zu den Figuren und Distanz. Seine Stücke wirken daher oft wie Versuchsanordnungen, sind aber gleichzeitig berührend und beklemmend. Im Herbst 2007 wird der große Theatermeister Claude Régy ein Stück von Arne Lygre in Paris inszenieren.
Die deutschsprachige Erstaufführung von Mama und ich und Männer wird ab 1. Juli am Badischen Staatstheater Karlsruhe in der Regie von Thomas Krupa gezeigt. Es spielen Ursula Grossenbacher, Annika Martens und Gunnar Schmidt.

27.06.2007

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Mama und ich und Männer

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Lygre, Arne