Rückblick: "Frau Ada denkt Unerhörtes" von Martina Clavadetscher am Schauspiel Leipzig

Szenenfoto © Rolf Arnold
Schauspiel Leipzig

 

Am 27. September war die Uraufführung von Martina Clavadetschers Stück Frau Ada denkt Unerhörtes am Schauspiel Leipzig (Regie: Katrin Plötner). Die österreichische Erstaufführung folgt im Mai 2020 am Schauspielhaus Graz (Regie: Lily Sykes).

"Das Schauspiel Leipzig macht die Computerpionierin Ada Lovelace zur Heldin einer klugen und lustigen Uraufführung. (...) Es ist ein Theaterabend über eine faszinierende Frau in den patriarchalen Strukturen des 19. Jahrhunderts. (...) Clavadetscher spannt geschickt einen Bogen vom 19. Jahrhundert, der Epoche der düsteren Romantik, ins Digitalzeitalter." (Süddeutsche Zeitung)

"Erst befreit sich Ada Lovelace im Sinne der Aufklärung wissensdurstig aus der Unmündigkeit, um später in einer fast gespenstisch anmutenden Überblendung in eine künftige Form Künstlicher Intelligenz zu münden. (…) Puppen werden zu Menschen und Menschen zu K.I. Eine fließende Metamorphose, die sich in dem klug komponierten Abend leitmotivisch in der Bewegungssprache abbildet. Und in Zitaten der menschlichen Ada, die das Retortenwesen wortgleich wiederholt. Bis alle Unterscheidungskriterien versagen. Hat dieses Wesen nun Gefühle oder simuliert es sie?" (Leipziger Volkszeitung)

Ada Lovelace, die Tochter von Lord Byron, ist eine der vielen Wissenschaftlerinnen, denen ein Leben und erst recht eine Karriere nach eigenen Wünschen und Vorstellungen durch gesellschaftliche Konventionen versagt blieb. Martina Clavadetscher widmet sich dieser außergewöhnlichen Frau, die heute als erste Programmiererin der Welt gilt. Aber zugleich wirft sie im zweiten Teil einen Blick voraus in einer nicht allzu ferne Zukunft, in der die Visionen der Ada Lovelace zum Leben erwachen - vielleicht erfüllt sich für eine Ada-Maschine all das, was der realen Ms. Lovelace aufgrund von Geschlechterkonventionen versagt blieb.

30.09.2019

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Clavadetscher, Martina