Zum Wiederentdecken: "Unser Dorf soll schöner werden" von Klaus Chatten

 

"Im Ton zwischen Beckett und Achternbusch ist 'Unser Dorf soll schöner werden' ein Juwel schwarzen Humors. Bitter und traurig, von präzisester Menschenbetrachtung, völlig irr und traumhaft bühnensicher." (Theatermagazin Dortmund)

An einem Samstagabend dringt die Öffentlichkeit in das Wohnzimmer des Pensionärs Hubert Fängewisch; es gilt, den Vater eines Neonazis zu besichtigen. Zwischen Altherrenhumor, Kitsch und echten Gefühlen gibt er einen immer komplexer werdenden Blick auf die fragwürdige Idylle einer deutschen Provinz frei. Satz für Satz, Bierschluck für Bierschluck entwickelt sich der welke, harmlose Biedermann zu einem dumpfen Rassisten. Ein bitterböser Bilderbogen mit heilsamen Schockelementen.
In komprimierter Form liefert Klaus Chatten mit Unser Dorf soll schöner werden eine Faschismusanalyse aus dem Kleinbürgertum, die nicht nur zeitlos, sondern hochaktuell ist.

Ab 23. April ist das Stück am Deutschen Theater Göttingen mit Ronny Thalmeyer zu sehen, Regie: Ruth Messing.

03.04.2017

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Unser Dorf soll schöner werden

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Chatten, Klaus